01.12., 08:15 Uhr: Fund einer Leiche in einer einsamen Hütte in Kanada. Keine klaren Spuren, erste Hinweise wirken brüchig wie dünnes Eis.
02.12., 19:40 Uhr: Ein altes Dokument taucht auf. Unscheinbar, aber verdächtig – könnte später noch wichtig werden. Unbedingt nachgehen!
03.12., 21:10 Uhr: Verbindung zu einem jahrzehntealten Juwelenraub gefunden, kann der Tote etwas damit zu tun haben?
04.12., 17:25 Uhr: Rätsel überraschend leicht lösbar. Kurzer Erfolg, doch das Gefühl bleibt: Die eigentliche Verbindung zwischen dem Toten und den Juwelen liegt noch verborgen.
Die Adventszeit rückt unaufhaltsam näher und damit auch die Zeit, in der wir an 24 Tagen Rätsel lösen. Denn seien wir mal ehrlich: Ein Stück Schokolade im Adventskalender lockt unter uns Spielenden niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Dieses Jahr haben wir das bei uns mal vorgezogen und uns durch den Krimi-Adventskalender Ewiges Eis vom Noctis Verlag gerätselt. Hier gilt es nicht nur einen Mord aufzuklären, die Spur führt auch zu einem Cold-Case, den wir nebenbei ebenfalls aufklären sollen.
Viel Spaß beim Lesen.
Ein Cold-Case für die Kalte Jahreszeit
Bei uns sollte es etwas Abwechslung zum traditionellen EXIT-Adventskalender sein. Auf der SPIEL in Essen wird man ja bereits Ende Oktober mit dem Thema konfrontiert, die beste Zeit also, um sich umzusehen. Und wir sind auch fündig geworden und haben beim Noctis Verlag gleich den Ewiges Eis – Krimi Adventskalender eingepackt. Wir wissen ja mittlerweile alle, dass Jan die Rätselei ein wenig satt hat. Aber die Masters-of-Crime-Serie des Verlags mag er doch noch mit am liebsten. Also hatte ich sogar die Aussicht darauf, nicht alleine rätseln zu müssen.
Der Kalender selbst kommt nicht mit einzelnen Türchen daher, wie es der EXIT-Adventskalender tut, sondern als Pappumschlag, wie man ihn auch von den Hidden-Games Krimi-Fällen kennt. Drin finden sich dann 24 nummerierte Umschläge bzw. auch andere Papiererzeugnisse. Zum Spielen benötigt ihr außerdem ein internetfähiges Endgerät, da das tägliche Briefing für euch als Ermittler, in dem ihr mit den Details des Falles und eurem Tagesziel vertraut gemacht werdet, auf der Webseite zum Kalender gelesen werden muss. Dort finden sich auch zum Teil essenzielle Informationen und/oder Hinweise, falls ihr mal nicht weiterkommt, sowie die Maske, in der ihr eure Lösung eingeben könnt.
Einmal um die Welt in 24 Rätseln
Aber worum geht es überhaupt? Eine Leiche wird in einer einsamen, verschneiten Hütte im Wald gefunden. Wer ist das Opfer? Was hat er mit dem Juwelenraub von vor 10 Jahren zu tun? Und last but not least: Wer hat den armen Kerl umgebracht? Wir nehmen natürlich die Ermittlungen auf und werden von der GISA – Der Global Intelligence & Security Agency mit topaktuellen Informationen versorgt. Die Spur führt uns dabei rund um den Globus. Wer ist noch alles in den Fall verstrickt? Werden wir die gestohlenen Juwelen finden?
Die nötigen Informationen werden uns dabei in unterschiedlichster Form bereitgestellt. Von Fotos über Grundrisse und Audiodateien bis hin zu Webseiten ist alles mit dabei. Ihr seht schon, ohne Technik und nur mit den Materialien aus dem Umschlag kommt ihr hier nicht weiter. Das führt, wie auch schon in anderen Titeln des Verlags, zu sehr abwechslungsreichen Rätseln, bei denen auch die Lösung der Tagesaufgabe in unterschiedlichster Form gefordert wird. Hier muss man nicht nur eine dreistellige Kombination errätseln.
Zeit für ein Rätselspiel
Mit der Lösung eines Rätsels seid ihr mindestens 10 Minuten pro Tag beschäftigt. Wir hatten aber zwischendrin auch mal zu knabbern und saßen satte 30 Minuten knobelnd am Tisch. Es ist eben wie in den meisten Krimispielen: Mal fliegt man durch ein Rätsel und mal hockt man da wie der Ochs vorm Berg. Je nach eigenem Anspruch kann man dann aber auch die Hilfe nutzen, die einem sehr zielführend Tipps zur Lösung an die Hand gibt. Es gibt für Badass-Ermittler*innen keine Sonderpunkte für das Ignorieren der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel.
Aber seien wir mal ehrlich: Es muss in jedem Krimispiel einfache und auch herausfordernde Rätsel geben. Wir würden uns schließlich beschweren, wenn wir alles mit links lösen könnten, aber genauso meckern, wenn wir jeden Tag ewig an einem Rätsel sitzen würden. Die Mischung macht auch hier die Würze aus.
Advent, Advent … oder auch wann anders
Wir haben den Krimi-Adventskalender zu zweit gespielt, aber ein paar mehr kluge Köpfe am Tisch sind hier ohne Probleme möglich, und auch wenn ihr alleine seid, könnt ihr hier eine Menge Spaß haben. Das Spiel kann natürlich auch außerhalb der Adventszeit gespielt werden. Hier empfiehlt es sich aber trotzdem, nicht alles an einem Tag schaffen zu wollen. Der Fall ist recht umfangreich und irgendwann raucht einem auch schließlich der Kopf.
Zur adventlichen Stimmung tragen auch die beiliegende Schnur und die Aufkleber bei, mit denen die Umschläge für jeden Tag aufgehängt werden können. So bekommt es etwas mehr von einem Adventskalender, bei dem man sich jeden Tag seinen neuen Umschlag herunternimmt. Man sieht seinen Fortschritt außerdem durch die abnehmende Anzahl übriger Umschläge, was zusätzlich zur abwechslungsreichen Story motiviert.
Fazit
Ich habe die Entscheidung für den Krimi-Adventskalender Ewiges Eis nicht bereut. Mir wurden sehr abwechslungsreiche Rätsel und eine spannende Geschichte geliefert, bei der ich mittendrin mal dachte, was da denn noch kommen soll. Aber ich wurde nicht enttäuscht und wurde bis zum Finale bei der Stange gehalten. Wir haben den Fall zwar außerhalb der Adventszeit gespielt und uns auch nicht die vollen 24 Tage Zeit gelassen, der Fall selbst ist aber ideal als Adventskalender geeignet – und wenn nicht in diesem Jahr, dann auf jeden Fall im nächsten. Der Verlag hat sich viel Mühe gegeben, jeden Tag mit einem kleinen Fortschritt im großen Ganzen zu gestalten. Ein Highlight für Krimi-Fans!
Euer Rating zu Ewiges Eis
Wird geladen ...Ewiges Eis ist beim Noctis Verlag erschienen. Für die Review stand uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung.
