Roll for The Galaxy Review

Roll for the Galaxy – Würfeln für den großen Brettspiel-Traum

 

Roll for the Galaxy
Unmengen an Würfeln und Spielmaterial

Mit einem lauten Ächzen öffneten sich die Halteklammern der Frachtcontainern. Endlich kommen die neuen Waren in der frisch gegründeten Kolonie an. Doch nicht nur die Kolonie braucht diese Waren, auch die Expeditionsflotte, die sich in einen neuen Quadranten begeben soll, ist auf den Nachschub angewiesen. Neue Abenteuer warten auf die Mannschaft, beim Rennen um die Herrschaft in der bekannten Galaxie, denn nicht nur Neu Sparta war darum bemüht, neue Planeten zu finden.

In Roll for the Galaxy rollen Würfel

Roll for the Galaxy
Man sollte eine Würfelschale sein Eigen nennen

Roll for the Galaxy heißt übersetzt Würfeln für die Galaxie und Würfel sind der Hauptbestandteil des Spieles. Insgesamt kann man sich über 111 Würfel freuen. Hat man dann noch die Erweiterung Der große Traum in seinem Besitz, erhöht sich die Würfelanzahl gleich auf 149 Würfel – die Erfüllung für jeden Würfelliebhaber! Es sind nicht nur einfache, ordinäre Würfel, sondern es sind Würfel in verschiedenen Farben. Dabei steht jeder Würfel für eine andere Eigenschaft. Rote Würfel stehen z.B. für das Militär. Auch die Verteilung der Symbole ist bei jeder Farbe verschieden. So haben rote Würfel eben eine höhere Verteilung von Entwicklungs- und Besiedlungssymbolen. Dafür fehlen Produktions- und Verladesymbolen.

Immer wieder spannend – die Bestimmung welche Phasen gespielt werden

Die Militärwürfel werden in Roll for the Galaxy primär dafür eingesetzt, sein Imperium zu vergrößern. Andere Würfel haben dafür eine höhere Wahrscheinlichkeit bei der Produktion von Gütern usw. Diese Symbole sind das entscheidende Element in Roll for the Galaxy. Denn am Anfang einer jeder Runde wird erst einmal gewürfelt. Die gewürfelten Symbole werden dann den 5 verschiedenen Spiel-Phasen zugeordnet: Erkunden, Entwickeln, Siedeln, Produzieren und Verladen. Leider kann man aber immer nur eine Phase auswählen, die stattfinden soll. Das Gleiche machen natürlich auch die anderen Mitspieler und so werden in jeder Runde auch einige der anderen Phasen gespielt. Hat man dann die richtigen Symbole gewürfelt und weiteren Phasen zugeordnet, kann man die Aktionen in der entsprechenden Phasen ebenfalls durchführen.

Planeten ohne Ende

Roll for the Galaxy
Einmal Imperium auf dem Spieltisch

Neben den Würfeln gibt es in Roll for the Galaxy Unmengen an Plättchen. Diese Plättchen stellen unsere Galaxie dar. Sie sorgen dafür, dass jedes Spiel anders ist. Das beginnt schon bei der Startaufstellung. Jeder Spieler bekommt zufällig eine von neun Fraktionen und einen von neun Heimatplanten zugewiesen. Das ergibt im Grundspiel schon 81 verschiedene Startkombinationen. Hat man die Erweiterung Der große Traum auch noch integriert, erhöht sich diese Kombination, durch neue Plättchen, schon auf 368 Möglichkeiten. Dazu kommen noch die 60 unterschiedlichen Planeten- und Entwicklungsplättchen und schon gleicht keine Partie der anderen. Strategien die zuvor klappten, müssen in einer neuen Partie überdacht und angepasst werden.

Dies ist auch der große Unterschied zum Kartenspiel Race for the Galaxy, auf dem Roll for the Galaxy basiert. Roll for the Galaxy besitzt dafür aber einen stärkeren Zufallsfaktor. So macht das Kartenspiel Spaß, aber Anfänger haben eigentlich keine Chance zu gewinnen. Anders sieht dies bei Roll for the Galaxy aus: Man ist dem Ergebnis seiner Würfel ausgeliefert und man muss auch ein bisschen Glück beim Ziehen von neuen Plättchen haben. Dadurch bleibt es ausgeglichen und neue Spieler sind nicht so schnell frustriert.

Roll for the Galaxy und Der große Traum

Mit der Erweiterung Der große Traum gibt es nicht nur neue Würfel und neue Plättchen. Zusätzlich gibt es auch noch ein Modul, das Aufträge zum Spiel hinzufügt, die es abzuschließen gilt. Hat man einen Auftrag erfüllt, bekommt man eine bestimmte Menge an Jokertoken. Sie können als einmaliger Würfelersatz genutzt werden oder am Ende des Spieles in Siegpunkte umgewandelt werden. Das erzeugt mehr Konkurrenz zwischen den Spielern.

Fazit:

Roll for the Galaxy
Neben Würfelmanagement ist auch der Umgang mit Geld wichtig

Roll for the Galaxy ist eines meiner momentanen Lieblingsspiele. Es ist schnell erklärt und spielt sich flüssig. Es macht einfach Spaß, sein Imperium aufzubauen und immer wieder neue Würfel zu bekommen. Man ist geradezu enttäuscht, wenn auf einmal Schluss ist, denn man wollte ja noch soviel bauen und entdecken. Gerade zum Ende des Spieles gibt es fast nichts befriedigenderes, als einen halb vollen Würfelbecher sein Eigen zu nennen.

Leider macht die Verpackung von Roll for the Galaxy nicht viel her. Vergleicht man diese mit anderen Weltraumspielen wie Firefly oder Twilight Imperium, wirkt das Cover eher wie Borg-Schiffe auf einem LSD-Trip. Und so hatte es bei mir auch ein wenig gedauert, bis ich endlich zugegriffen hatte. Man sollte sich aber auf gar keinen Fall davon abschrecken lassen, denn der Inhalt ist exzellent.

Auf alle Fälle sollte man die Erweiterung Der große Traum ebenfalls erwerben. Mehr Auswahl zu haben, ist bei Roll for the Galaxy ein Zugewinn. Es sorgt nicht für mehr Verwirrung, wie es bei Erweiterungen für andere Spiele manchmal der Fall ist. Einzig das Modul mit den Aufträgen ist nicht unbedingt zu empfehlen. Von den sechs Aufträgen, die pro Partie ins Spiel kommen, können meistens nur ein bis zwei überhaupt erfüllt werden. Dafür muss man seine Spielweise teilweise extrem anpassen. Meiner Meinung nach kann man auf das Auftrags-Modul ohne Probleme verzichten. Eine neue Erweiterung ist bereits angekündigt, über die bisher aber noch nichts Konkretes bekannt ist.

Etwas Kritik muss sich Roll for the Galaxy aber noch gefallen lassen: Gegenüber der hohen Wiederspielbarkeit steht die verminderte Spielerinteraktion. Man kann andere Spieler nicht blockieren oder vielleicht einen Planeten übernehmen. Die Interaktion der Spieler beschränkt sich auf die Auswahl der Phasen. Ein Mehr an Interaktion würde dem ansonsten guten Spiel gut tun. Es wäre z.B. interessant, wenn man gemeinsam gegen eine dunkle Bedrohung aus den Tiefen des Alls kämpfen müsste.


Roll for the Galaxy ist bei Pegasus auf deutsch erschienen.

Und wenn ihr Roll for the Galaxy auf die Ohren haben wollt, dann hört euch doch Folge 10 von Brettspiele schön vertönt an.

Roll for the Galaxy (2014)
Spieler:
2 - 5
Dauer:
45 Min
Alter:
13+
BGG Rating:
7.61
Verlag:
Pegasus
BGG:

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