Duck & Cover Kartenspiel Review

Duck & Cover – Stapelst du noch oder Quackst du schon?

Duck & Cover - Kartenspiel11 – Quack. So ein Mist. Töchterchen hat es fast geschafft, ihre Enten auf einen Stapel zu packen. 4 – Super, die hab ich noch und kann sie neben die 8 legen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Jetzt kommt es auf die nächste Karte an, wer von uns das Rennen macht. 6 – Quack. Die hat keiner von uns beiden. Die Spannung ist nicht auszuhalten. 11 – und ausgequackt.

Männer in Badewannen oder auch Bauchladen-gleich umgehängten Exemplaren und mit Badehauben konnten einem auf der SPIEL 2024 in Essen begegnen. Sie machten Promo für das Kartenspiel Duck & Cover von Oussama Khelifati beim belgischen Verlag Captain Games. Albern, dachten wir und ließen das Spielchen erst mal links liegen. Doch dann mussten wir es doch noch mitspielen und wie sich die darauf folgenten weiteren Partien auf diese Erstmeinung ausgewirkt haben, erfahrt ihr in unserer Review.

Viel Spaß beim Lesen!

Wer die Enten stört

Wie viele Entenwitze kann man wohl ich eine Review einbauen? Hier mal stellvertretend unser Lieblings-Enten-Witz: Trifft nen Huhn ne Ente. Sagt das Huhn „Quack“. Das war’s schon. Nicht lustig? Nunja, ist nicht für jeden was und dauert auch manchmal etwas, bis er ankommt.

Duck & Cover - Enten Raster

Nun quacken bei Duck & Cover aber nicht die Hühner, sondern die Spielenten. Und das ist in diesem Fall zwar amüsant, aber keine positive Lautäußerung. Im Gegenteil. Mein Ziel ist es nämlich, das 3×4 Raster meiner 12 zufällig ausliegenten nummerierten Enten-Karten durch Verschieben, auf andere Karten auf möglichst wenige verbleibente Stapel zu reduzieren. Damit sinken dann nämlich auch meine Punkte, wovon ich möglichst wenige haben möchte.

Man könnte den Mechanismus Flip & Shift nennen, wenn man es denn etikettieren wollte. Neben zwei Sonderkarten ist jede der 12 Zahlen im gemischten Aufdeck-Stapel zweimal vorhanden. Wird eine Karte aufgedeckt, schau ich, ob diese in meinem Raster noch sichtbar ist. Falls ja, kann ich sie auf einen orthogonal benachbarten Stapel legen. Dabei nehme ich eventuell bereits darunter liegente Karten als ganzen Stapel mit. Ich kann sie aber auch an irgenteine Stelle benachbart zu einer anderen Karte verschieben, an der gerade keine Karte liegt. Ist die Zahl in meinem Raster nicht mehr sichtbar, weil ich sie irgendwann zuvor bereits mit einer anderen Karte abdecken konnte, muss ich Quacken. Quacken alle am Tisch, wird die aufgedeckte Karte zur Seite gelegt. Die Runde entet, wenn entweder je nach Spielerzahl eine bestimmte Menge an Karten so aussortiert wurden, oder wenn jemand am Tisch es geschafft hat, seine Karten auf einen Stapel zu reduzieren.

Duck & Cover - Enten verschieben

Dann werden Punkte gezählt. Habe ich nur noch einen Stapel, dann werden mir die auf der obersten Karte sichtbaren Punkte, die zwischen 0 und 5 liegen, als Minuspunkte gutgeschrieben. Bei mehr als einem Stapel bekomme ich alle sichtbaren Punkte als Pluspunkte. Wer nach drei so gespielten Runden am wenigsten Punkte hat, gewinnt.

Eine Ente macht noch keinen Teich

Das klingt sehr einfach, ist es auch. Duck & Cover ist ein kurzweiliges kleines Kartenspiel, das durch seine sehr hübsch gestalteten Enten-Karten besticht. Jedes Kartendeck hat sein eigenes Thema und entsprechend sind die 12 Enten darauf gestaltet. Es gibt Piraten-Enten, Süßigkeiten-Enten, Halloween-Enten, Geschichts-Enten, Weltraum-Enten und unentlich viele Enten. Der Spaß beim Spiel beginnt also bereits beim Aussuchen des eigenen Decks und damit überzeugt man auch gleich die jüngeren Mitspielenten am Tisch.

Duck & Cover - Enten Karten

Aber mit Optik allein kann man keinen Ententeich füllen. Die größte Kritik, die an Duck & Cover geäußert wird, ist seine Glückslastigkeit, die manche sogar als belanglos bezeichnen. Ich kann dazu sagen, dass ein Spiel, das so viel Spaß am Tisch erzeugt, wie ich es bisher in verschiedensten Runden erlebt habe, für mich auch nicht belanglos ist. Bisher konnte es in jeder Runde überzeugen und es ist ein Kartenspiel, das insbesondere bei Wenigspielenten und bei Jüngeren extrem gut ankommt. Es ist erfrischend einfach und bringt trotzdem einen gewissen Nervenkitzel mit.

Unentliches Glück

Wäre das alles reines Glück, wie andernorts postuliert, gäbe es nicht den Effekt, dass einige wesentlich häufiger gewinnen als andere. Es ist das gewisse Kribbeln, wenn man weiß, dass bestimmte Karten noch nicht aufgedeckt wurden und ich mitfiebere, weil die eine Karte nur meinem Töchterchen hilft zu gewinnen, die andere aber dem Rest weiterhelfen würde. Da ist ehrlicherweise auch sehr viel Glück mit dabei, das aber dafür sorgt, dass auch Neulinge eine Chance auf den Sieg haben.

Duck & Cover - Enten Lücken

Ich muss mich zum Beispiel dafür entscheiden, ob ich eher die niedrigen Punktzahlen oben liegen haben möchte und die 12 und andere hohe Zahlen zum Beispiel so schnell wie möglich abdecke. Oder ich versuche auf Risiko zu gehen und spekuliere darauf, dass ich am Ente nur einen Stapel haben werde, um mit einer hohen oben liegenten Karte dann möglichst viele Minuspunkte zu bekommen. Ich versuche außerdem, Lücken zu vermeiden. Das klappt natürlich manchmal besser und manchmal schlechter, aber es wäre auch kein so gutes Zwischendurch-Spiel für alle, wenn es komplett berechenbar wäre. So kann ich sowohl meine Töchter als auch meine Schwiegermutter an einen Tisch bringen und alle haben Spaß daran.

Fazit

Duck & Cover - Enten FinaleDuck & Cover ist ein Spiel, das alle an den Tisch bringt. Es vereint eine auffordernde süße Optik mit einfachsten Regeln und kurzweiliger Unterhaltung. Dabei bringt für uns der Glücksfaktor die richtige Würze ins Spiel. Es kommen Emotionen auf: Man freut sich, ärgert sich, schimpft über andere oder empfindet Schadenfreude. Da ist alles mit dabei, wenn man sich denn auf das Spiel einlassen kann. Wir konnten das und so bleibt Duck & Cover als kleines Spiel bei uns und das auf allgemeinen Wunsch aller in unserer Familie.


Euer Rating zu Duck & Cover


Mögt ihr eher taktische Spiele oder vertraut ihr auf euer Glück?

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Duck & Cover ist auf Deutsch bei Asmodee erschienen.

Duck & Cover (2024)
Spieler:
2 - 7
Dauer:
15 - 20 Min
Alter:
8+
BGG Rating:
6.29
Verlag:
Captain Games, Asmodee
BGG:

Für die Review stand uns ein selbstgekauftes Exemplar zur Verfügung.

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