Das mit den Zeitreisen ist schon eine lustige Sache. Da kann man sich nicht nur bis in die Nacht sich mit seinem jugendlichen Großvater über sein Liebesleben unterhalten, man kann natürlich auch solch profane Sachen machen und die großen Köpfe der Geschichte besuchen. Endlich kann man sich von Einstein persönlich die Relativitätstheorie erklären lassen, um ihn dann zu fragen, wie das im Einklang mit der Zeitreise funktionieren kann. Allerdings muss man auch ein wenig aufpassen, dass es nicht einfach plopp macht und das Universum verschwunden ist.
Obwohl wir keine wirklichen Zeitreisen kennen und ausführen können, ist das Thema dennoch in unserer Kultur fest verankert. Von der ursprünglichen „Die Zeitmaschine“, die eher ein düsteres Bild zeichnet, bis zu „Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit“ wird jedem was geboten. Das Spiel ChronoCops von Matthias Prinz und Martin Kallenborn scheint sich beim letzterem Film bedient zu haben und hat dazu noch eine Prise „Timecop“. Wie uns das Spiel rund um Zeitreisen, aus dem Pegasus Spiele Verlag gefallen hat, könnt ihr in unserer Review erfahren.
Viel Spaß beim Lesen!
Wir sind die ChronoCops!
Okay, ihr werdet jetzt hier natürlich nichts zu der Story oder den Rätseln lesen. Denn ChronoCops ist ähnlich wie Escape-Spiele nur einmal spielbar. Und ähnlich wie in der Unlock!-Reihe, wird auch hier alles über Karten gesteuert und ist danach auch wieder zurücksetzbar und kann so von anderen Spielenden genutzt werden.
Die allem zugrunde liegende Story ist schnell erzählt und klingt ein wenig wie ein früherer James-Bond-Film. Unser ehemaliger Mentor und Erfinder der Zeitmaschine Professor Knix ist, schlicht gesagt, einfach übergeschnappt und will natürlich die Weltherrschaft an sich reißen. Dazu reist er durch die Zeit und verändert diese so, wie es in seine finsteren Pläne passt.
Natürlich heißen wir das nicht gut und reisen nun als ChronoCops auch durch die Zeit und versuchen nicht nur seine Taten rückgängig zu machen, sondern ihm auch das Handwerk zu legen.
Vor und zurück und zur Seite
Am Ende des Tages zählt ja bei einem Spiel der Spielspaß. Und den hatten wir mit ChronoCops. Obwohl wir mit einem gewissen Argwohn an die Sache gegangen sind, denn auch UNDO aus dem gleichen Verlag, versprach uns ja schon Zeitreisen und die Möglichkeit die Vergangenheit zu ändern, konnte uns damit aber nicht überzeugen. ChronoCops geht hier allerdings einen anderen Weg, schon das Cover der ersten Auflage, verspricht hier einen amüsanten Ansatz, der einen an die Click & Point Abenteuer erinnern lässt.
Und genauso spielt sich ChronoCops dann auch. Wir sind nicht linear an einen Handlungsstrang gebunden, sondern müssen um die Ecke denken. Müssen dazu dann auch einmal in der Zeit vorwärts oder rückwärts reisen, um an die benötigte Information oder auch an den benötigten Gegenstand zu kommen. Und das funktioniert hervorragend durch das Kartendeck, was uns zur Verfügung steht.
Natürlich, am Anfang ist es etwas verwirrend, wenn wir eine Information bekamen, mit der wir so wirklich gar nichts anfangen konnten. Aber nach einiger Zeit hatten wir die Spielmechanik begriffen und wussten, die Info wird uns jetzt vielleicht noch nichts nützen, aber später wird sie uns aus der Klemme helfen.
Die Rätsel haben dabei eine schöne Spannweite. Für uns als geübte Escape-Unlock!-Spielende war das Abenteuer recht überschaubar und wir lagen deutlich unter der empfohlenen Zeit. – Die Übung macht es eben. – Trotzdem gab es so einige Rätsel, die sich nicht gleich erschlossen und uns einiges an Grübelei abverlangten und bei denen wir eben auch um die Ecke denken mussten. Ganz so, wie wir es eben aus früheren Videospielen gewohnt waren.
Einsteins Vorname war nicht Ernst
Dass auch der Humor wie bei den Videospiel-Pendants nicht zu kurz kommen sollte, verriet ja schon das Cover des Spieles. Während unserer Zeit als ChronoCops wurden wir auch mit einer guten Prise Humor belohnt. So locker wie sich das eigentliche Spiel spielt, so locker ist auch die Atmosphäre. Klar, einige Gags sind eher mit dem Holzhammer zusammengeschustert worden, aber es gibt viele kleine subtile Anspielungen, die uns immer wieder ein Lächeln auf diw Lippen zauberten.
Was mir nicht gefällt ist, dass Pegasus mit der zweiten Auflage, das Cover der Spielschachtel geändert hat. Nun passt zum einen das Spielschachtel-Design nicht mehr mit dem Stil der Karten zusammen und auch wirkt das Spiel nun viel erwachsener und ernster, als es dies eigentlich ist.
Es stellt mich auch vor ein kleines Problem, denn ich möchte natürlich jetzt auch die anderen Teile der Reihe spielen. Aber ich möchte dazu eben die Schachteln der ersten Auflage haben.
Und wer diesen Blog und oder den Podcast von uns verfolgt, der weiß ja, dass ich mittlerweile ermüdet bin, was Escape- und Rätselspiele angeht. Aber ChronoCops hat mich überrascht und ich bin gerne bereit weitere Abenteuer in Raum und Zeit zu erleben.
Euer Rating zu ChronoCops – Einsteins Relativitätskrise

ChronoCops – Einsteins Relativitätskrise ist bei Pegasus erschienen.
Für die Review stand uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung.