Fireball Island Kickstarter

Brettspiele bei Kickstarter: Fireball Island

Fireball Island CoverAbenteuer wurden mir versprochen, Schätze und eine wahnsinnig tolle Aussicht. Was sie nicht alles in der Broschüre für diesen Trip an Marketingtricks aus dem Hut gezaubert haben. Fireball Island: Eine verfluchte Insel auf der man aber hervorragend die Sonne genießen kann und altertümliche Schätze quasi im Vorbeigehen mitnimmt. Bis jetzt hab ich nichts von alledem gesehen. Moment, irgendwas glitzert da vorne hinter den Felsen. Hah! Also doch! Eine goldene Halskette mit merkwürdigen Verzierungen, genau das Richtige. Da wird meine Freundin ganz schön Augen machen. Ich bin halt doch mehr als ein Bürohengst, der nur dumme Sprüche klopft, aber ansonsten nichts auf die Reihe bekommt. Hm, riecht leicht verbrannt hier…Oh Scheiße, wo kommt denn dieser riesige Feuerball her? … Keine Zeit für ganze Sätze … muss rennen…

In den 80er Jahren gab es ein Spiel, an das viele Amerikaner verklärte Erinnerungen haben, das heutzutage aber kaum noch zu bekommen ist: Fireball Island. Restoration Games hat es sich zur Aufgabe gemacht, solchen Brettspielen eine Art Verjüngungskur zu verordnen und sie per Kickstarter wieder auf den Markt zu bringen. Die so modernisierten Spiele finden bei Brettspielern in aller Welt großen Anklang. Da sich sehr viele passionierte Spieler auf die Neuauflage von Fireball Island freuen, sind die Erwartungen entsprechend hoch. Auch wir sind gespannt darauf, was Restoration Games unter der Führung von Justin D. Jacobson und Rob Daviau aus dem Klassiker gemacht hat.

Das macht ihr bei Fireball Island

Fireball Island 3D BoardDas Besondere am alten Fireball Island war ein dreidimensionales Spielbrett, auf dem die Spieler ihre Figuren entlang vorgegebener Pfade bewegen konnten, um ein Juwel zu stehlen und anschließend mit dem Edelstein von der Insel zu entkommen. Das Problem dabei waren die Feuerbälle, die in Form von Murmeln vom Berg in der Mitte hinunter rollten und so die eigene Spielfigur ausknocken konnten. Das relativ große und aufwändig bemalte Spielbrett machte auf die begeisterten Kinder der 80er großen Eindruck. So war es nach Angaben von Rob Daviau auch das Schwierigste, ein neues Spielbrett für Fireball Island: The Curse of Vul-Kar zu designen, das den Ideen zur Modernisierung gerecht werden konnte.

Vul-Kar ist die angepisste Gottheit der Insel und findet es nicht so toll, dass ihm damals sein Edelstein entwendet wurde. Auch die Tatsache, dass seine Insel neuerdings als Touristenattraktion missbraucht wird, findet er nicht sehr erbaulich. Er bemüht sich also nach Kräften, die Freizeit-Schatzjäger wieder von seiner Insel runter zu bekommen. Vorzugsweise als Kebab am Spieß, schön durchgebraten. Neben den obligatorischen Feuerbällen gibt es auf Fireball Island nun auch Schlangen, Tiger und allerlei anderes Getier, das euch ans Leder möchte. Dafür gibt es auch mehr Schätze und Souvenirs, die ihr alle als Urlaubs-Erinnerung an euren Abenteuertrip auf die verfluchte Insel behalten dürft. Vorausgesetzt ihr könnt die Insel lebend verlassen.

Neue Mechaniken für mehr Spieltiefe

IFireball Island Aktionskartenm Original-Spiel entschied der Würfel, wie weit ihr euch fortbewegen konntet bzw. musstet. Dieses reine Roll&Move wurde von Restoration Games jedoch als nicht zeitgemäß angesehen. Auch sind die Spieler von damals heute längst keine Kinder mehr. So sollte mehr Kontrolle über die eigene Bewegung ins Spiel kommen, aber auch mehr Entscheidungen getroffen werden. Der einzelne Pfad des alten Spiels wurde also durch ein Netzwerk an Pfaden ersetzt, über die ihr zu allerlei Schätzen gelangen könnt. Viel potentielle Beute für Freizeit-Abenteurer. Denn wer am Ende die meisten Punkte für Schätze bekommen hat, der gewinnt das Spiel.

Fortbewegen könnt ihr euch mit Aktionskarten, die jeweils eine bestimmte Anzahl an Bewegungen ermöglichen und gleichzeitig eine Aktion aufgedruckt haben. Die Aktionen reichen vom Rollenlassen eines Feuerballs bis zum Drehen einer Palme, die bestimmte Pfade blockieren kann und euch im Idealfall vor den rollenden Feuerbällen schützt. Wer von einem Feuerball umgeworfen wurde, muss einen gesammelten Schatz abgeben. Als Entschädigung erhält der Spieler eine Karte aus dem Souvenirshop, die ihm Einmal-Boni für künftige Züge bringt. Und Rache ist ja bekanntlich süß.

Fireball Island SouvenirsBeim Nachziehen der Aktionskarten am Ende des Zuges, können auch sogenannte Kataklysmus-Karten auftauchen. Hierdurch spukt Vul-Kar alle Feuerbälle aus, die sich im Laufe der Zeit ansammeln. Um hierbei unbeschadet davonzukommen, braucht es schon eine gehörige Portion Glück. Je länger die Partie andauert, desto mehr Feuerbälle sammeln sich an. Ihr solltet also gut überlegen, wann ihr das Spiel beendet, in dem einer von euch den Helikopter ruft. Allerdings müsst ihr unterwegs neben dem Sammeln von Schätzen auch noch drei Schnappschüsse von der Insel an bestimmten Stellen machen, damit der Reiseveranstalter auch was zum Angeben hat. Wer das erfüllt hat und rechtzeitig am Heliport ankommt, kann stolz auf sich sein, denn er hat die verfluchte Insel relativ unbeschadet überstanden.

Das bekommt ihr bei Kickstarter

Beim Insel-Spielbrett hat sich Restoration Games wirklich Mühe gegeben. Es ist größer als das Original-Brett und besteht aus drei Teilen, die zusammengesteckt werden und auf deren Spitze Vul-Kar über allem thront. Bisher existiert nur ein Prototyp, der von Rob Daviau und dessen Frau Lindsay von Hand bemalt wurde. Die digitalen Vorschau-Bilder der geplanten Koloration sehen allerdings noch besser aus 😉

Fireball Island ErweiterungNeben dem Grundspiel könnt ihr während der Kickstarter-Kampagne auch noch drei Erweiterungen unterstützen, die nochmal neue Aspekte zum Spiel hinzufügen: The Last Adventurer bringt einen fünften Spieler mit, Schlangengift-Kugeln sowie einen großen Felsbrocken. Mit der Wreck of the Crimson Cutlass Erweiterung kommt ein komplettes Piratenschiff mit ins Spiel, das euch noch mehr Orte zum Erkunden, sowie weitere Schätze bringt. In Crouching Tiger, Hidden Bees geht es vor allem darum, die Insel durch einen springenden Tiger und Bienen-Kugeln noch gefährlicher zu machen. Für alles zusammen müsst ihr mit 106 EUR plus nochmal ca. 15 EUR Versandkosten rechnen. Ohne die Erweiterungen seid ihr mit ca. 49 EUR plus ebenfalls 15 EUR für den Versand dabei. Rob Daviau hat in seinem Entwickler-Tagebuch darauf hingewiesen, dass sie diese Grundversion bewusst in einem Bereich gehalten haben, den sich Familien auch leisten können, denn im Kern ist Fireball Island vor allem ein unterhaltsames Familienspiel.

Auch Stretchgoals gibt es bei Fireball Island. Alle dort freigeschalteten Abenteuer- und Souvenir-Karten sind in allen Pledge-Leveln enthalten. Desweiteren sind noch UV-Lack für die Schachtel, eine eigene Schriftart im Fireball Island-Stil sowie eine App geplant.

Fazit

In Fireball Island: The Curse of Vul-Kar ist viel Herzblut geflossen, das merkt man an jeder Stelle. Wir kennen das Original-Brettspiel aus den 80ern nicht, da das wohl eher ein Phänomen in den USA war. Uns ist aber das warme und ein wenig sentimentale Gefühl vertraut, wenn man an Spiele aus seiner Kindheit denkt. Die in der Kampagne angesprochenen Änderungen klingen alle sinnvoll. Sie geben einem angestaubten Spielkonzept eine völlig neue Richtung, ohne das eigentliche Flair zu zerstören. Das Grundspiel ist eine solide Aufbereitung des alten Spiels (kein Reprint!) an dem vor allem Spiele-Nostalgiker aber auch interessierte Familien ihre Freude haben werden (und natürlich Tom Vessel vom Dice Tower, dessen ausdrücklicher Wunsch diese Neuauflage war).

Was es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht hätte, sind die vielen Erweiterungen. Ich glaube gerne, dass das Team von Restoration Games nur so vor Ideen strotzt, was man mit Fireball Island noch alles anstellen kann. Aber brauchen tut man die wahrscheinlich nicht unbedingt. Zum Glück kann man die Erweiterungen auch einzeln zu seiner Pledge hinzufügen, so macht der fünfte Spieler für die eine oder andere Gruppe noch am ehesten Sinn. Als Fazit kann man jedoch sagen: Good job, Restoration Games!

Die Kampagne läuft noch bis zum 04. Mai 2018

Link zur Kampagne von Fireball Island: The Curse of Vul-Kar bei Kickstarter

Fireball Island: The Curse of Vul-Kar erscheint bei Restoration Games


Wenn ihr immer auf dem laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen sowie euch auf unserer laufend aktualisierte Seite über aktuelle Crowdfunding-Projekte informieren.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.