Endlich auch mal einen Detektivclub gründen, genauso wie Die drei ??? oder Fünf Freunde? Das haben sich wohl viele in ihrer Kindheit gewünscht. Mysteriöse Vorkommnisse in der Nachbarschaft aufklären, nach Hinweisen suchen und das zusammen mit den besten Freunden. Diesen Wunsch könnt ihr euch mit Spy Club von Foxtrot Games nun erfüllen.
Das macht man bei Spy Club
Spy Club versteht sich ganz klar als kooperatives Kampagnenspiel für zwei bis vier Spieler. Es können zwar auch einzelne Fälle gespielt werden, bei denen die Nachwuchsdetektive ermitteln, das Herz des Spiels ist aber der Kampagnenmodus. Eine Kampagne besteht aus fünf einzelnen Fällen und einem großen übergeordneten Fall. Dabei hängt die Geschichte von den Entscheidungen ab, die euer Detektivclub während des Spiels trifft und entwickelt sich bei jeder neuen Kampagne anders.
Während des Spiels müsst ihr für den aktuellen Fall fünf passende Hinweise sammeln. Sie verraten euch den Täter, die eigentliche Tat, den Tatort, die Tatwaffe oder ein Objekt das benutzt wurde sowie das Motiv. Diese Hinweiskarten müssen in der Farbe übereinstimmen. Ihr sammelt sie durch verschiedene Aktionen und müsst gut zusammenarbeiten, um ein passendes Set zu ermitteln, denn ihr habt nicht unendlich viel Zeit. Nach jeder Runde bewegt sich der Täter und behindert euch bei euren Ermittlungen. Auch die Anzahl der Hinweiskarten ist dabei begrenzt. Ihr müsst euch also beeilen, und den Fall lösen, bevor ihr keine Hinweiskarten mehr habt oder der Täter entkommt.
Neben dem Fall selbst, löst ihr außerdem noch einen der fünf Aspekte des übergeordneten Falles. Hierfür werden im Verlauf des Spiels Karten aus dem Kampagnendeck aufgedeckt, die einen Teil der Geschichte offenbaren. Während des Spiels ändern sich auch einige der Regeln, so dass das Spiel zusätzlich Aspekte eines Legacy Spiels enthält.
Das bekommt ihr über die Kickstarter Kampagne
Bereits das Vorgängerspiel Lanterns hatte Foxtrot Games erfolgreich über Kickstarter finanziert. Schaut man sich die neue Kampagne an, fällt zuerst auf, dass es keine Stretchgoals gibt. Der Verlag gibt an, dass sie unnötige Verzögerungen bei der Produktion vermeiden wollten und so alles, was man normalerweise aus Stretchgoal angelegt hätte, von vorneherein mit anbietet. So müssen Designer nicht noch schnell neue Karten liefern, wodurch sich der Produktionsbeginn verschieben könnte. So sind die Karten von schwererer Qualität, es gibt einen komfortablen Kartenhalter und alle Karten sind individuell illustriert. Für ein Spiel muss man mit 39 $ plus 9 $ Versand nach Deutschland rechnen. Wenn man sich mit mehreren Leuten zusammentut und mehr als ein Exempla pledged, wird es günstiger.
Fazit
Der Wiederspielwert ist durch den modularen Aufbau der Kampagne sehr hoch. Rein rechnerisch müsst ihr erst bei der neunten gespielten Kampagne auf bereits bekannte Module zurückgreifen. Der Überraschungseffekt der Kampagnenmodule fällt ab hier weg, aber Foxtrot Games hat bereits angekündigt, dass es wahrscheinlich eine Erweiterung mit neuen Modulen und neuen Karten geben wird. Das Konzept der Mosaic-Campaign, wie Foxtrot Games es nennt, ist äußerst interessant, da jedes Modul für sich genommen funktioniert und einen Teil zur Kampagne beiträgt, aber auch eine Rolle für das große Gesamtbild über mehrere Fälle hinweg spielt. Das erhöht den Wiederspielwert enorm und macht das Spiel gleichzeitig gut erweiterbar.
Die Aufmachung von Spy Club ist ebenfalls sehr gelungen. Der Künstler Bartłomiej Kordowski legt sehr viel Wert auf stimmige und detailreiche Gestaltung der Karten, auf denen es viel zu entdecken gibt. Er hat bereits Mein Traumhaus illustriert (in Deutschland bei Pegasus erschienen) und dafür viel Lob erhalten. Wir wissen die thematisch passenden und liebevolle ausgearbeiteten kleinen Kunstwerke sehr zu schätzen, die uns auf jeder Karte präsentiert werden.
Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, mit dem Ermitteln loszulegen und legen euch Spy Club sehr ans Herz.