SPIEL 17 – Vorbereitung – Teil 2

SPIELWie entdecke ich Kleinode? Wie könnt ihr die Messe vielleicht etwas stressfreier erleben? Lohnt es sich, wegen der Schnäppchen am Sonntag bis zum Ende zu bleiben? Im zweiten Teil meiner SPIEL ’17 Reihe soll es um diese Punkte gehen. Wer den ersten Teil lesen möchte klickt hier: SPIEL 17 – Die Vorbereitung – Teil 1

Das liebe Geld

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Schön anzusehen. Aber ihr solltet auf der SPIEL eher mit Euro zahlen.

Insgesamt gesehen hat sich die Verfügbarkeit von bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren stark verbessert. Doch gerade die ausländischen Verlage haben in den seltensten Fällen eine Möglichkeit, dass ihr mit Karte bezahlen könnt. Deswegen empfiehlt es sich natürlich, Bargeld schon im Vorfeld der SPIEL zu holen. Da man vor Taschendieben nicht gefeit ist und Gelegenheit Diebe macht, solltet ihr euer Budget nah am Körper und gut geschützt tragen.

In den letzten Jahren standen nur maximal zwei Geldautomaten zur Verfügung, dieses Jahr sind es schon vier. Man muss allerdings bedenken, dass auch die Anzahl der Besucher kontinuierlich steigt. Es bilden sich regelmäßig lange Schlangen vor den Automaten der Messe. Deswegen kann man es nicht oft genug sagen: Am besten ist es, Geld im Vorfeld abzuheben. Damit vermeidet ihr gleichzeitig unnötige Gebühren. Wer dennoch Geld abholen möchte und nicht so lange Warten will, der kann ca. 10 Minuten Fußweg auf sich nehmen, um zu weiteren Geldautomaten zu gelangen.

Außerhalb der Messe gibt es Automaten von: Sparkasse, Deutsche Bank, Commerzbank und National Bank.

Die Verfügbarkeit der Spiele auf der SPIEL

Viele Spiele feiern auf der SPIEL ihre Erstveröffentlichung. In diesem Jahr erscheint z.B. Charterstone aus dem  Feuerland Verlag. Am Donnerstag ist die Verfügbarkeit gut bis sehr gut. Ausgenommen hiervon sind spezielle Kleinverlage aus Fernost. Diese bringen Ihre Spiele meistens nur in geringen Stückzahlen mit nach Essen und sind daher teilweise am Donnerstag in den ersten zwei Stunden vergriffen.

Gerade die großen Verlage haben ausreichend Exemplare vor Ort. So schafft Pegasus ausverkaufte Spiele aus ihrem Hauptlager ran, um die Lager in Essen zu füllen. Trotzdem solltet ihr hier nicht allzu lange warten, wenn ihr das Spiel sowieso kaufen möchtet. So waren Pandemic Legacy und T.I.M.E. Stories am Samstag der SPIEL ’15 komplett leergekauft und man konnte kein Exemplar mehr ergattern.

Es gibt auch Verlage wie Kosmos, die von sich heraus nichts verkaufen. Sie nutzen ihren Stand lediglich dazu, ihre Produkte vorzustellen. Wollt ihr deren Spiele auf der Messe kaufen, müsst ihr bei den zahlreichen Händlern euren Wunschtitel suchen.

Wir gehen fast immer dreistufig vor. Am Donnerstag packen wir die Spiele ein, die wir sowieso haben wollten und deren Verfügbarkeit stark gefährdet ist. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr ist hier Terraforming Mars.

Freitags kommen meist die Spiele in die Tüte, bei denen wir uns im Vorfeld noch unsicher waren. Samstags und sonntags wird geschlendert und eher spontan gekauft. Das sind dann Spiele, die bei uns unter dem Radar waren und die man eben nur auf der SPIEL entdecken kann.

Wer ganz sicher gehen will, der sollte sein Wunschspiel vorbestellen. Viele Verlage bieten diesen Service an. Das passiert bei einigen per Vorkasse und ihr holt es in Essen nur noch ab. Andere Verlage reservieren das Spiel und bezahlt wird in Essen. Bei letzteren sind die Reservierungszeiten zu beachten. Meistens wird eure Reservierung nur bis Samstag Mittag aufrecht erhalten.

Kleinode entdecken

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Ob Rahdo ein Kleinod ist, muss jeder selbst entscheiden

Gerade die SPIEL hat, was die Begehrtheit der Spiele angeht, ihre eigenen Regeln. Ihr schafft es nicht, alle Spiele zu sehen, geschweige denn Probe zu spielen. Ein Spiel, das zu Hause noch vielversprechend klang, ist bei näherer Betrachtung dann doch eine Niete. Dazu kommt noch ständig das Gefühl, das eine Spiel zu übersehen, das perfekt zum eigenen Spielgeschmack passt.

Wie findet ihr das Kleinod, das ihr vielleicht zu Hause nicht auf eure Liste gesetzt habt? Ihr könntet auf soziale Netzwerktrends zurückgreifen. Oder ihr schaut regelmäßig auf die Hotnessliste am Stand von Boardgamegeek. Leider haben diese Informationsquellen einen kleinen Nachteil: Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass gerade Spiele, die schnell gespielt sind, in solchen Listen führend sind. Dies könnte daran liegen, dass die Verlage bei schnellen Spielen mehr Probespiele in kurzer Zeit anbieten. Und mehr Probespiele bedeutet potentiell mehr Aufmerksamkeit.

Wir nutzen einen relative einfachen Trick, um Kleinode zu finden: Zeit nehmen und Leute beobachten!

Wir setzen uns am besten in einen Durchgang zwischen zwei Hallen und beobachten, während wir Durst und Hunger stillen, was die anderen Besucher denn so gekauft haben. Mit der Zeit sehen wir bestimmte gekaufte Spiele immer wieder und bei genau diesen Spielen schauen wir später vorbei.

Wie man unnötigen Stress vermeidet

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Vor lauter Stress sollte man sich nicht verzetteln

Vier Tage SPIEL sind anstrengend. Ihr lauft pro Tag mehrere Kilometer und schleppt dazu auch noch schwere Sachen mit euch rum. Es ist laut, warm und stickig. Warum solltet ihr euch also mehr Stress machen als nötig? Das fängt bei der Kleidung an: Bequeme Schuhe und Funktionskleidung erleichtern einem den Tag ungemein. Große Stoffbeutel, vielleicht sogar mit Möglichkeit diese zu schultern sind besser zu tragen, als die Plastiktüten der Verlage, vom Umweltgedanken mal ganz abgesehen.

Seid ihr mit dem Auto da und habt einen Parkplatz in Nähe der Messe ergattert, bringt einfach zwischendurch die Spiele zum Auto. Ihr kommt jederzeit wieder in die Messe zurück, indem ihr euch beim Rausgehen ein Besuchsbändchen geben lasst.

Das Einfachste ist es, seine Einkaufsliste eine Stunde vor Schließung der Messe abzuarbeiten. So müsst ihr nicht den ganzen Tag mit den schweren Spielen rumlaufen. Dies setzt natürlich eine gewisse Organisation voraus, die ich schon im ersten Teil erwähnte.

Als Notfallplan könnt ihr auch in diesem Jahr wieder einen Versandservice nutzen, der eure Spiele dann nach Hause schickt.

Schnäppchensonntag

Wer es wirklich auf Schnäppchen abgesehen hat, der muss bis zum bitteren Ende der SPIEL bleiben. Gegen 14:00 am Sonntag starten die ersten Verlage damit, ihre Preise zu senken. Hier müsst ihr aber genau hinschauen, denn es sind hauptsächlich die ausländischen Verlage, die dann die Schnäppchen raushauen. Deutsche Verlage haben den großen Vorteil, dass sie nicht verkaufte Ware einfach wieder in ihre Lager zurückbringen.

Die ausländischen Verlage senken die Preise teilweise kräftig. Ihre nicht verkauften Waren wieder mit nach Hause zu nehmen, kostet sie meistens mehr Geld, als die Ware wert ist. Es kann sich lohnen, mit den ausländischen Verlagen zu handeln. Mehr als nein sagen, können sie nicht.

Die meisten Schnäppchen macht man dann innerhalb der letzten Stunde. Jetzt kopflos über die ganze Messe zu laufen und nach Schnäppchen zu suchen, ist allerdings der falsche Weg. Ihr solltet schon in den vorherigen Tagen gewisse Prioritäten gesetzt haben. So könnt ihr diese Stände schnell und gezielt ansteuern. Auch einige deutsche Händler rabattieren in dieser letzten Stunde ihre Waren, was über die Preisschilder meistens nicht ersichtlich ist. Hier hilft Handeln wieder ungemein.

Natürlich ist dieses Vorgehen sehr glücksabhängig und ihr solltet nicht darauf spekulieren, hier euer Wunschspiel wirklich zu bekommen. Allerdings kann man immer wieder überrascht werden, zum Beispiel mit einem Imperial Settlers für 20 €.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Nehmt euch die Zeit, euren Aufenthalt in Essen ein bisschen zu organisieren. Bleibt aber auf der SPIEL offen für neue Eindrücke und Erfahrungen.

Ein Kommentar

  1. Ganz wichtig auch: Nutzt den Hofbereich! Abgesehen davon, dass er früher eine gute Abkürzung war, kann man sich dort gut ein bisschen zurückziehen und frische Luft tanken.

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