Der König deutete über das trockene Tal hinüber auf ein terrassenförmiges Gebäude auf dem Hügel: „Ihr sollt mir ein Wunder für meine geliebte Königin erschaffen. Einen Garten von nie gekannter Schönheit, Pracht und Üppigkeit, der seinesgleichen sucht in der Welt.“ Die anderen Gärtner der Gilden stehen neben mir und ihnen geht mit Sicherheit dasselbe durch den Kopf wie mir: Das ist die Gelegenheit, um als Gilde unsterblich zu werden mit den Gardens of Babylon.
Wir möchten euch diese Woche ein weiteres Teilchen-Lege Brettspiel vorstellen, das gerade auf Kickstarter nach Unterstützern sucht. Diesmal ist es kein Klassiker, wie Suburbia in der letzten Woche, klingt aber trotzdem sehr vielversprechend. In Gardens of Babylon von Stavros Polyviou schlüpft ihr mit Cackleberry Games in die Rolle von Gärtnern, die beim Bau der Hängenden Gärten von Babylon mitwirken. Natürlich macht das kein Gärtner aus reiner Kameradschaft zu seiner Zunft. Nein, das antike Gärtnern ist eine recht kompetitive Sache, bei der es nur einen Spitzengärtner geben kann.
Die für das Spiel namensgebenden Hängenden Gärten der Semiramis waren eines der sieben Weltwunder der Antike. Sie wurden vermutlich zu Ehren der Königin von Babylon errichtet und bedeckten ihren terrassenförmigen Palast. Hier wurden nicht nur Bäume und Blumen gepflanzt, es gab auch Brunnenanlagen und Aufzüge zum Transport des Wassers. Es gibt allerdings auch viel Raum für Spekulation, da nicht alles sicher historisch belegt werden kann.
Das macht ihr bei Gardens of Babylon
Eure Hauptaufgabe ist es natürlich, Blumen zu pflanzen. In eurem Zug müsst ihr allerdings zuerst eines der ausliegenden Zikkuratplättchen an das bestehende Gebäude anlegen. Im Laufe der Partie entsteht so eine Pyramide deren Plättchen Wege, Wasserläufe, Teiche und Türen besitzen.
Habt ihr das Plättchen angelegt, dürft ihr eine eurer Gärtnerfiguren um bis zu drei Felder weit bewegen. Dabei folgt ihr Wegen und nutzt Türen. Trefft ihr auf einen eurer anderen Gärtnerfiguren, bekommt ihr drei weitere Bewegungspunkte. Gelangt ihr auf eine Terrasse, wo noch keine Blume gepflanzt wurde, müsst ihr anhalten und dürft einen eurer eigenen Pflanzmarker dort platzieren.
Tosende Wasserfälle – Weiter oben ist besser
Nun kommt der wirklich spannende Teil: die Kaskade. Ausgehend von dem Plättchen, auf das ihr gerade euren Marker gelegt habt, folgt ihr nun den Wasserläufen nach unten. Ihr dürft nun auf jedes Plättchen, über das ein ununterbrochener Wasserlauf führt, einen eurer Marker legen. Dabei füllt ihr unbesetzte Plättchen mit einem eurer Marker. Sollte ein Plättchen bereits von einem Mitspieler mit einem Marker belegt sein, tauscht ihr diesen einfach gegen euren Marker aus.
Zuletzt wird ein neues Zikkuratplättchen für die Auslage nachgezogen. Ist die Pyramide vollendet, endet auch die Partie und es werden Punkte gezählt. Ein Pflanzmarker auf Ebene eins ist einen Punkt wert, auf Stufe zwei zwei Punkte usw. Zusätzlich gibt es auf machen Zikkuratplättchen noch Bonuspunkte, die derjenige erhält, dessen Pflanzmarker dort liegt. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, ist der Sieger im schonungslosen Wettstreit der Gärtner-Gilden.
Das bekommt ihr bei Kickstarter
In der Kickstarter Kampagne zu Gardens of Babylon habt ihr die Wahl zwischen einer Standard-Ausgabe und einer Deluxe-Version. Entscheidet ihr euch für Deluxe, dann bekommen eure Arbeiter und Pflanzmarker ein Upgrade mit schöneren Formen verpasst. Die Blumen der einzelnen Gärtner-Gilden haben dann auch die Form der Blüte, die ihnen in der Spielanleitung zugeordnet ist. Eine Mini-Erweiterung mit Saboteuren und Giftmarkern liegt dann ebenfalls bei. Ach ja, eine Sammelmünze mit dem Konterfeit des babylonischen Königs Nebukadnezar bekommt ihr noch obendrauf. Hierfür zahlt ihr dann ca. 43,- EUR plus Versand in Höhe von ca. 12,- EUR. Die Standard-Ausgabe schlägt mit ca. 31,- EUR plus Versand zu Buche. Die Spiele sollen dann im November 2019 bei euch ankommen.
Stretchgoals sind zwar vorhanden, beinhalten aber nichts wirklich Umwerfendes. Das erste Ziel sind illustrierte Plättchen für die Punktewertung am Ende der Partie. Weitere Stretchgoals beziehen sich auf die Verpackung der Deluxe-Version. Andere Ziele sind bisher nicht enthüllt worden.
Fazit
Gardens of Babylon klingt wie ein wirklich nettes Teilchen-Legespiel. Optisch macht es auf jeden Fall etwas her, wenn die Pyramide fertig auf dem Tisch liegt. Und da man etwas vor sich entstehen sieht, hat man auch gleich ein positives Spielgefühl. Allerdings kann es für manche Spieler schwierig sein, die korrekte Orientierung der Plättchen auszumachen.
Die Neuerung mit den Wasserfällen und dem dadurch ausgelösten Ersetzen von Pflanzmarkern klingt nach spannenden Partien, bei denen die Marker auf besonders lukrativen Teilchen häufiger wechseln dürften. Durch das kontinuierliche Erweitern der Pyramide kann man gezielt Plättchen von oben abschneiden oder mit einem Wasserfall verbinden. Hier sind sehr schöne taktische Überlegungen möglich. Plättchen am Rand der Pyramide sind beispielsweise nicht so gefährdet, wie Plättchen in der Mitte. Diese Mechanik gefällt mir außerordentlich gut. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Brettspiel so viel besser ist, als z.B. Suburbia, das die gleiche Brettspiel-Nische besetzt.
Die Kickstarter Kampagne läuft noch bis zum 15. Februar 2019
Link zur Kampagne von Gardens of Babylon bei Kickstarter
Gardens of Babylon erscheint bei Cackleberry Games
Wenn ihr immer auf dem Laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen, sowie euch auf unserer laufend aktualisierten Seite über aktuelle Crowdfunding-Projekte informieren.