Zufrieden blickt der junge Lord des Hauses Drakkai über die Landschaft des Planeten, der sich vor ihm ausbreitet. Von hier oben auf dem Balkon des Palastes hat man einen wirklich phantastischen Ausblick. Das wird alles einmal ihm gehören, wenn er erst mal Herrscher des bekannten Universums ist. Ein Glück, dass der Thronerbe Imperius verschwunden ist. Wenn da nur nicht die anderen Häuser wären, die dieses Ziel ebenfalls anstreben. Doch heute war ein guter Tag. Gemeinsam mit dem Botschafter hat er die Bevölkerung von sich überzeugt und sein Haus steht hoch in der Gunst des gemeinen Volkes. Es wäre doch gelacht, wenn sie hier auf diesem Planeten nicht die Oberhand gewinnen würden. Der Lord ist so in seinen Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt, wie sich eine Gestalt fast lautlos von hinten nähert. Eine schnelle Bewegung, er erschrickt und weiß plötzlich, dass alles vorbei ist, als ihn kräftige Hände von der Brüstung stoßen und er in die Tiefe fällt.
Imperius ist ein Kartenspiel voll von Intrigen und Machtkämpfen um die Herrschaft im Empire of the Dawn. Die Kaiserin ist verstorben und der Erbe des Throns ist verschwunden. Wir vertreten im Spiel eines von vier Häusern, die um die Herrschaft auf verschiedenen Planeten ringen. Jedes Haus versucht mit Botschaftern, Adligen, Wachen und manchmal auch mit Assassinen möglichst viele Planeten zu dominieren. Es wurde entwickelt von Grant Rodiek, dem Autor des sehr beliebten und erfolgreichen Cry Havoc, entsprechend sind die Erwartungen an das Kartenspiel hoch.
Das macht ihr bei Imperius
Der Clou an Imperius ist, dass zwar jedes Haus über einen Satz eigener Karten verfügt, ihr spielt jedoch nicht unbedingt mit den Karten eures Hauses. Die Karten aller Spieler werden mit einigen zusätzlichen Event-Karten zusammengemischt und bilden ein gemeinsames Deck. So habt ihr neben den Karten des eigenen Hauses sehr wahrscheinlich auch noch Karten anderer Häuser auf der Hand. Ihr zieht aber nicht nur einfach Karten vom Nachziehstapel sondern drafted diese. Zu Beginn bekommt ihr fünf Karten auf die Hand, von denen ihr euch eine aussucht. Anschließend gibt jeder Spieler seine Karten an seinen linken Nachbarn weiter. Wieder sucht ihr euch aus den eben bekommenen Karten eine aus und gebt den Rest weiter. Das macht ihr so lange, bis jeder vier Handkarten ausgesucht hat. Die übrigen Karten werden gemischt und zufällig an die Spieler verteilt.
Jeder Planet zählt – Wie ihr zum Herrscher des Universums werdet
Auf dem Spieltisch liegen je nach Anzahl der Spieler eine bestimmte Menge an Planeten aus, deren Kontrolle euch Siegpunkte bringt. Teilweise verleihen Planeten euch sogar einzigartige Fähigkeiten. Nun legt ihr reihum eine eurer Handkarten an die Planeten an. Dabei dürfen pro Planet bis zu zwei Karten verdeckt gelegt werden und fünf Karten dürfen insgesamt an einen Planeten anliegen. Das macht ihr so lange, bis alle Karten verteilt sind. Dabei müsst ihr natürlich gut überlegen, wo ihr welche Karten platziert. Jede Karte verfügt über einen Wert für Gunst (Favour) und einen für Stärke.
Erfüllungsgehilfen – Die Mitglieder eures Hauses
Es gibt sechs verschiedene Arten von Karten, über die jedes Haus verfügt:
- Botschafter (Ambassador): Der Botschafter sammelt die auf seiner Karte angegebenen Siegpunkte, wenn sein Haus das mit der meisten Gunst dort ist.
- Kommandant (Commander): Wenn das Haus des Kommandanten das stärkste auf dem Planeten ist, sammelt dieser Siegpunkte. Er legt außerdem ein Kontroll-Token auf die Planetenkarte.
- Ältester (Elder): Älteste haben im Grundspiel abgesehen von Gunst- und Stärkepunkten keine Funktion. In der fortgeschrittenen Variante haben sie zusätzlich einzigartige Fähigkeiten.
- Adlige (Noble): Sammeln Siegpunkte des Planeten, wenn euer Haus die meiste Gunst auf dem Planeten erworben habt. Nur ein Adliger kann diese Punkte pro Planet bekommen.
- Assassinen (Assassin): Ermorden Adlige anderer Häuser, wodurch der Spieler des Opfer negative Punkte bekommt. Das Haus des Assassinen bekommt außerdem einen Siegpunkt.
- Königliche Wache (Royal Guard): Die Wache kann sich für einen Adligen opfern, wenn dieser ermordet werden soll. Hierdurch werden die negativen Punkte vermieden.
Jede Karte verfügt über einen eigenen Initiative-Wert, der die Reihenfolge, in der die Effekte der Karten abgehandelt werden, festlegt. Sind alle Karten bei einem Planeten abgehandelt, fahrt ihr mit den Karten am nächsten Planeten fort. Wenn alle Planeten ausgewertet wurden, endet die Runde. Das Spiel endet schließlich, wenn ein Spieler 20 Punkte oder mehr gesammelt hat. Nun findet noch eine Endwertung statt, bei der durchaus noch die Chance besteht durch gesammelte Kontroll-Tokens oder andere Faktoren den Sieg zu erringen.
Das bekommt ihr bei Kickstarter
Neben dem Grundspiel könnt ihr bei der laufenden Kickstarter Kampagne auch zwei Erweiterungen unterstützen. Das Grundspiel könnt ihr zusammen mit der ersten Erweiterung Enmity für 20 EUR backen. Zusammen mit der Empire of the Dawn Erweiterung kommt ihr dann auf 27 EUR. Sollten sich 250 Unterstützer für die lokalisierte Version finden, wird Kolossal Games das Grundspiel und beide Erweiterungen auch in Deutsch herausbringen. Für den dazugehörigen Pledge-Level müsst ihr genau wie für die englische Version ca. 27 EUR einplanen. Mit den beiden Erweiterungen kommen neue Karten hinzu, die das Spiel noch abwechslungsreicher machen. An Versandkosten müsst ihr zu eurer Pledge nochmal ca. 9 EUR hinzurechnen.
Auch die ersten Stretchgoals sind bereits erreicht: Neue Elder-Karten mit einzigartigen Fähigkeiten bieten noch mehr taktische Möglichkeiten. Auch ein weiteres Ereignis ist bereits hinzu gekommen und auch das erste Qualitätsupgrade ist schon in Sicht. Falls keine Verzögerungen hinzukommen sollte Imperius dann schon im September bei euch zuhause ankommen.
Fazit
Imperius hinterlässt einen wirklich guten ersten Eindruck bei uns. Von den Mechaniken her wirkt es wie eine erwachsenere Version von Smash-Up mit ein paar interessanteren Mechaniken. Die Illustrationen sind wirklich sehr gut gelungen und erzeugen eine sehr thematische Atmosphäre. Bereits beim drafting müsst ihr euch eine grobe Strategie zurechtlegen. Ob diese dann auch tatsächlich aufgeht, findet ihr erst heraus, wenn ihr die Karten an die Planeten anlegt. Ihr könnt durch die verdeckt gespielten Karten nie zu 100% wissen, was eure Mitspieler planen. Die Runden scheinen sich relativ schnell spielen zu lassen. Durch den nicht festgelegten Satz an Karten und die asymmetrischen Fähigkeiten der Ältesten im fortgeschrittenen Spiel, sollte sich hier so schnell keine Langeweile einstellen.
Die Kampagne läuft noch bis zum 16. April 2018
Link zur Kampagne von Imperius bei Kickstarter
Imperius erscheint bei Kolossal Games