Die Schlacht ist vorüber, die Städte zerstört und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Götter wollten es so und wir waren ihre willigen Werkzeuge. Mein Bruder und ich haben eine erbitterte Schlacht um die Gunst unseres Vaters Zeus geschlagen. Nun liegt alles in Schutt und Asche. Mein Bruder war siegreich. Die Gunst Poseidons, Heras und der anderen Götter ist ihm sicher. Mein Schicksal ist ungewiss. Ich bin nicht mehr wert, als die Trümmer der geplünderten Städte. War es das Wert? Die Götter haben jedenfalls ihren Spaß daran uns und die Menschen leiden zu sehen. Es wird nicht die letzte Schlacht gewesen sein, in der wir uns gegenüber stehen. Es ist erst der Anfang der Omen Saga.
Die Omen Saga ist eine Reihe von Zwei-Personen Spielen des Autors John Clowdus, die es bereits seit 2011 im Handel gibt. Omen: A Reign of War war das erste der Kartenspiele im antiken Setting, die nun in einer Neuauflage bei Kolossal Games erscheinen. Nach zahlreichen kleineren Erweiterungen für das Grundspiel folgte 2016 die Stand-Alone Erweiterung Omen: Edge of the Aegean. Aktuell läuft die Kickstarter-Kampagne für die Neuauflage aller Teile mit der ebenfalls eigenständig spielbaren Erweiterung Omen: Fires in the East, die euch ins persische Reich entführt. Als Hardcore-Fan kann man auch alle Teile miteinander mischen, um noch tiefer in die Spielwelt einzutauchen.
Das macht ihr bei The Omen Saga
Wir sind die Kinder des Zeus und der alte Mann lässt sich nicht leicht von unserer Würdigkeit überzeugen. Daher müssen wir ihm erst mal Beweisen, dass wir mehr wert sind, als der Dreck unter seinen göttlichen Sandalen. Natürlich geht das nicht ohne Krieg und Plünderungen.
Das Kriegshandwerk
Dein Zug besteht dabei aus sechs Phasen, in denen zunächst Gold und Karten gezogen werden. Anschließend spielst du Einheiten-Karten von deiner Hand in einer der Städte und zahlst deren Kosten. Hast du Orakel in einer oder mehrere der drei Städte, kannst du deren Fähigkeiten einsetzen. Nun prüfst du, ob du eine der großen Taten für die Götter (Feats) erfüllt hast. Athene verlangt z.B., dass ihr mindestens einen Soldaten in jeder Stadt habt.
Sollte dein Gegner nun drei oder mehr Einheiten bzw. beide Spieler insgesamt mindestens fünf Einheiten in einer Stadt haben, bricht dort Krieg aus. Wer mehr Einheiten hat, bekommt die oberste Belohnungs-Plättchen der betroffenen Stadt. Diese Plättchen bieten besondere Aktionen, die ihr im Laufe der Partie noch einsetzen könnt. Anschließend werden einige der Einheiten vernichtet. Als letzten Schritt kannst du eine Karte von deiner Hand abwerfen, um Karten oder Gold in Höhe des aufgedruckten Opferwerts zu bekommen. Als letztes musst du nun eventuell überzählige Karten und Gold abwerfen, bis du noch fünf Karten und 10 Gold hast. Damit endet dein Zug und dein Gegner ist an der Reihe.
Das Spiel endet, wenn der nicht aktive Spieler mindestens fünf Göttertaten vollbracht hat oder wenn zwei der Städte vollständig geplündert wurden. Nun zählt ihr die Siegpunkte, die ihr bis zu diesem Zeitpunkt sammeln konntet. Hierzu werden die Punkte aus Belohnungs-Plättchen von Plünderungen, die vollendeten Göttertaten sowie eventuell in der Hand vorhandene Schatzkarten zusammengezählt.
Mix and Match mit Erweiterungen
Habt ihr diese Regeln des Grundspiels A Reign of War verinnerlicht, könnt ihr darauf aufbauend beide Erweiterungen relativ problemlos lernen. Hier kommen einige weitere Arten von Karten und ein paar andere Mechaniken hinzu. Was es in beiden Standalone-Spielen der Saga jedoch nicht gibt, sind Göttertaten. Hier sorgt die Erweiterung Tales of the Ancients für Abhilfe. Sie ist keine spielbare Erweiterung, sondern bringt neue Belohnungs-Plättchen und weitere Götter mit neuen zu erfüllenden Taten ins Spiel. So fühlen sich Edge of the Aegean und Fires in the East wieder mehr wie das ursprüngliche Kartenspiel an.
Das bekommt ihr bei Kickstarter
Die Pledge-Level erscheinen ein wenig konfus. Wer alle drei Stand-Alone-Spiele der Omen Saga haben möchte, der muss den Conqueror-Level für 54 EUR wählen, zu dem nochmal 10 EUR Versand hinzukommen. Bei der All-In-Variante kommen nochmal die Erweiterung Tales of the Ancients, gestaltete Sleeves und Metall-Münzen hinzu. Hierfür müsst ihr dann 75 EUR plus 11 EUR Versand bezahlen. Einzeln könnt ihr Tales of the Ancients für 10 EUR extra eurer Pledge hinzufügen. Während der Kampagne wird die Erweiterung Gift of the Gods über Stretchgoals zusammengestellt, die aber nicht in allen der kleineren Pledge-Level enthalten ist. Als Zusatz könnt ihr auch je 50 Kartenhüllen für 4 EUR und je 20 Metallmünzen für 15 EUR separat erwerben, mit denen ihr dann eure Version des Spiels aufwerten könnt.
Fazit
Kolossal Games hat in Zusammenarbeit mit dem Autor John Clowdus einiges am Originalspiel überarbeitet. Zum einen gibt es nun ein gestaltetes Tableau für die Beute-Haufen der drei Städte. Die Beute-Karten der Originalausgabe wurden durch Tokens ersetzt, um sie nun nicht mehr mit den Handkarten vermischen zu müssen. Auch wurde die generelle Terminologie vereinfacht, so dass ihr die Funktion einer Karte schneller über Schlüsselwörter erfassen könnt. Schließlich hat der Verlag mit einheitlichen Kartenrücken dafür gesorgt, dass alle Einzelspiele der Omen Saga einen übergreifenden neuen Look erhalten.
Vom altbewährten Spielprinzip ist in der Neuauflage trotz Überarbeitung noch alles enthalten. Kolossal Games hat es geschafft, der Auflage einen eigenen Touch zu geben, ohne es zu Tode zu streamlinen. Das bereits in seiner Original-Version hoch gelobte 2-Personen-Spiel schafft es so hoffentlich, eine neue Generation von Brettspielern zu erreichen. Die Regeln sind einfach zu lernen, doch ab diesem Zeitpunkt fängt das eigentliche Spiel erst an.
Das zweischneidige Schwert der Kombinierbarkeit
Das Prinzip alles mit allem mischen zu können, bietet tolle Möglichkeiten, genau das Spiel zu kreieren, das man haben möchte. Durch den gemeinsamen Zugstapel muss sich nicht ein Spieler alleine mit seinem Deck beschäftigen, sondern ihr könnt gemeinsam entscheiden, welche Komponenten euch gefallen und welche Mechaniken ihr lieber nicht im Spiel haben möchtet. Allerdings bringt das auch automatisch den Nachteil mit sich, dass Spieler, die gerne an die Hand genommen werden möchten und nicht so experimentierfreudig sind, diesen Punkt eher als kritisch sehen werden.
Die beiden Stand-Alone-Spiele Edge of the Aegean und Fires in the East funktionieren alleine, sind aber wesentlich simpler gehalten als das Grundspiel, da die Feats eigentlich nicht enthalten sind. Das Grundspiel selbst ist hier jedoch der wahre Held der Omen Saga und ist von den drei Spielen dasjenige, was wir euch auf jeden Fall empfehlen würden. Ob und in welchem Umfang ihr den Rest der Spiele aus der Welt der Omen Saga zum Erweitern nutzen möchtet, hängt aber auch stark davon ab, wie häufig ihr solche 2-Personen-Spiele auf den Spieltisch bringen könnt.
Die Kickstarter Kampagne läuft noch bis zum 21. Mai 2018
Link zur Kampagne von The Omen Saga bei Kickstarter
The Omen Saga erscheint bei Kolossal Games
Wenn ihr immer auf dem laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen, sowie euch auf unserer laufend aktualisierten Seite über aktuelle Crowdfunding-Projekte informieren.