Das neue Brettspiel-Jahr hat offiziell begonnen, denn die SPIEL ist vorbei. Bevor der Monat zu Ende geht, kommt hier der Crowdfunding-Fundus für November. Jetzt ist für viele Verlage die letzte Gelegenheit, noch vor den ersten Weihnachtsgedanken eine Kampagne durchzuführen. Der Monat ist sehr Miniaturen-lastig geworden. Viel Spaß beim Lesen.
Arkeis
Archäologie besteht eindeutig aus mehr, als nur in staubigen Gängen herumzukriechen und darauf zu hoffen, dass einem wertvolle Relikte in die Hände fallen. In Arkeis von Antoine Bauza, Corentin Lebrat, Ludovic Maublanc und Théo Rivière versucht ihr zu beweisen, dass die Schulmeinung über die alten Ägypter falsch ist und sie bereits komplexe Dampfmaschinen genutzt haben.
Ihr spielt zusammen über sieben miteinander verbundene Szenarien, wobei Entscheidungen und der Ausgang eines Szenarios Auswirkungen in den anderen Szenarien haben werden. Jedes Szenario bringt dabei neue Inhalte mit sich, die in kleinen Kisten auf euch warten. Eure Charaktere sammeln außerdem Ausrüstung, die ihr ebenfalls von Szenario zu Szenario mitnehmen könnt. Hierfür habt ihr ebenfalls eine kleine Schachtel in Form eines Rucksacks, in die ihr eure Karten verstauen könnt. Euer Rucksack steht euch aber auch während des Szenarios zur Verfügung, denn an eurem Charakter-Tableau ist nur begrenzt Platz für Gegenstände.
Das gesamte Spielgeschehen findet in kleinen Boxen statt, deren Seiten gleichzeitig Wände darstellen und so ein wenig mehr 3D-Effekt für den Spielplan erzeugen. Ihr könnt Suchaktionen ausführen, mit denen ihr Türen öffnet und Tokens aufhebt, zu denen jeweils eine bestimmte Karte mit einem Event oder einem Gegenstand gehört. Welche das sind, sehr ihr erst, wenn ihr die Aktion ausführt. Aber auch Bewegungen und Kämpfe gegen die Bewohner der von euch untersuchten Ruinen bereichern das Spiel.
Im Laufe eines Szenarios versucht ihr außerdem im Story-Buch bestimmte Kästchen abzustreichen, die den Fortschritt bei eurer Aufgabe darstellen. Komplettierte Zeilen und Spalten geben euch dann Boni, die in Form von Geld, Erfahrungspunkten oder auch besonderen Gegenständen daher kommen. Mit den Erfahrungspunkten könnt ihr zusätzliche Fähigkeiten aus einem charakterspezifischen Deck für euch kaufen, um so den späteren Anforderungen besser gerecht werden zu können. Zwischen den Missionen baut ihr außerdem euer gemeinsames Camp aus. Es steckt also ein gewisses Maß an Legacy in Arkeis.
Die einzige verfügbare Pledge des Publishers Ankama ist diejenige für 90,- EUR, wobei hier nochmal 11,- EUR Versandkosten obendrauf kommen. Der Versand der fertigen Brettspiele ist für Dezember 2020 geplant.
Arkeis bei Kickstarter – Die Kampagne läuft noch bis zum 28. November 2019
NAMIJI
Und noch einmal kommen wir zu einem Spiel von Antoine Bauza: Namiji ist der Nachfolger des erfolgreichen Tokaido aus dem Jahr 2012 und überzeugt bereits rein optisch durch die wunderschöne Gestaltung von Naïade. Diesmal segelt ihr über das Meer und versucht möglichst punkteträchtige Fische zu angeln und in eurem Netz zu fangen.
Der Rundkurs über das Spielbrett geht dabei nur in eine Richtung. Ihr entscheidet selbst, wie weit ihr in eurem Zug vorwärts fahrt, rückwärts könnt ihr euch jedoch nicht mehr bewegen. Die Felder lassen euch entweder einzelne oder mehrere Fische fangen, die ihr dann in eurem Boot sammelt. Für bestimmte Muster oder eine bestimmte Anzahl an Fischen könnt ihr dann Punkte erhalten. Ein bisschen Push Your Luck kommt beim Fischen von Schalentieren dazu, wo ihr aus einem Säckchen ziehen könnt, um Punkte zu machen. Wenn ihr jedoch zwei Krabben zieht, bekommt ihr gar nichts. Set-Collection ist auch noch dabei, da ihr Panoramas von Delfinen, Oktopoden oder Walen bilden könnt, die euch ebenfalls Punkte bringen.
Bei Kickstarter erwartet euch für 60,- EUR eine exklusive Designers-Edition mit größerem Spielbrett, bemalten Boot-Miniaturen und vielen weiteren Deluxe-Komponenten. Wer Tokaido noch nicht besitzt, hat in der Kampagne außerdem die Möglichkeit, die neu gestaltete 5th Anniversary Edition des Spiels und der Erweiterungen als Addon zu erwerben. Die Versandkosten werden ca. 12,- EUR betragen und das fertige Spiel wird voraussichtlich im Juli 2020 bei euch auf dem Spieltisch landen.
Namiji bei Kickstarter – Die Kampagne läuft noch bis zum 29. November 2019
Dawn of Madness
Genau wie erfolgreiche Filme bekommen auch Brettspiele häufig einen zweiten Teil. Und manche bekommen sogar ein Prequel. Dawn of Madness ist ein Prequel zum Brettspiel Deep Madness von Dimension Games. Man möchte damit nicht nur einen Neuaufguss von Deep Madness sein, sondern ein einzigartiges Spielerlebnis im Horror-Genre schaffen.
Ihr taucht in die psychologische Innenwelt einer der vier Charaktere ein, von denen jeden ein eigenes Storybook mitbringt. Für jede dieser Stories gibt es eigene Karten, Tokens und Miniaturen. Je nachdem, wie ihr euch während der Partien einer Story entscheidet, gelangt ihr außerdem an eines von vier möglichen Enden. In der Otherworld werden die Charaktere mit ihren Ängsten, Schwächen und geheimen Wünschen konfrontiert. Im Kern handelt es sich um Survival-Horror, der stark von der Geschichte der Charaktere getrieben wird. Durch die verschiedenen Wege und die stark unterschiedlichen Enden, ist es trotz dieses starken Fokus auf die Story durchaus wieder spielbar.
Das gesamte Spielmaterial inklusive der Miniaturen, die unter anderem verdrehte Zerrbilder der Hauptcharaktere enthalten, unterstützen sowohl das Gefühl von Horror als auch die Geschichte der Charaktere selbst. Die Künstler und Autoren haben hier sehr viel Leidenschaft einfließen lassen, auch noch so kleinen Details Bedeutung zu geben.
In der Grundbox für umgerechnet 72,- EUR bekommt ihr eine Basisversion des Spiels, bei der Standees statt Miniaturen enthalten sind. Wer auf die abwechslungsreich gestalteten Miniaturen nicht verzichten möchte, der bekommt gleich 40 davon, wenn er den höheren Pledge-Level mit 126,- EUR unterstützt. Der Versand kostet euch zwischen 18,- und 27,- EUR und die Auslieferung der Spiele ist für Oktober 2021 geplant.
Dawn of Madness bei Kickstarter – Die Kampagne läuft noch bis zum 18. Dezember 2019
Divinity: Original Sin
Divinity: Original Sin ist ursprünglich ein rundenbasiertes PC Fantasy Rollenspiel des belgischen Publishers Larian Studios. Sowohl den ersten als auch den zweiten Teil des Computerspiels hat das Entwicklerstudio bereits über Kickstarter finanziert. Nun wagt sich Larian zusammen mit dem Brettspiel-Publisher Lynnvander Studios also mit einer Kampagne für ein Brettspiel auf die Crowdfunding-Plattform. Mit ein bis vier Spielern zieht ihr kooperativ in den Kampf.
In einer Story-Phase wird euch die Geschichte näher gebracht und der Aufbau der Ortskarten um das runde Spielbrett beschrieben. Da es Elemente von Chose-Your-Own-Adventure Spielen enthält, können im Story-Buch natürlich auch Entscheidungen getroffen werden. Denn welches Spiel, das etwas auf sich hält, hat derzeit kein Story-Buch mit Auswirkungen von Entscheidungen? In der Erkundungs-Phase könnt ihr nun die Orte betreten, deren Rückseite euch mitteilt, was genau ihr dort vorfindet und ob ihr kämpfen müsst. Hinweise auf das, was euch erwartet bekommt ihr sowohl über die Bilder der Karten als auch über den Text im Story-Buch.
Für Fans des Computerspiels sei auch erwähnt, dass die Fähigkeit „Pet Pal“, die euch mit Tieren sprechen lässt, durchaus eine Rolle spielen wird. Eine Mechanik, die ebenfalls vom Computerspiel übernommen wurde, ist das Elementar-System. So können Kombos gebildet werden, um zum Beispiel im Kampf mehr Schaden anzurichten. Ein Charakter, der nass ist, kann so mittels Eiszauber eingefroren oder mittels Elektrizität betäubt werden. Das Brettspiel hat außerdem etwas, das sich Chronicle System nennt. Jedem Spiel liegt ein Code bei, mit dem die während der Kampagne getroffenen Entscheidungen an das Entwicklerstudio übermittelt werden. Das soll dann in Summe Auswirkungen auf weitere Spiele der (geplanten) Reihe haben. Das Universum und die Welt Rivellon, in dem Divinity: Original Sin spielt, wird sich also verändern, je nachdem wie die Mehrheit der Spieler sich entschieden hat. Das klingt nach einem spannenden Ansatz und dem Versuch, hierdurch den Entscheidungen Bedeutung über das einzelnden Brettspiel hinaus zu geben. Dieses Chronicle System möchte Lynnvander in Zukunft noch für weitere Lizenz-Spiele nutzen.
Die Standard-Edition des von Divinity: Original Sin wird es für umgerechnet 109,- EUR geben. Wer die Bosse als Miniaturen haben möchte und auf Metall-Münzen und Lederbeutel steht, der kann diese in der Premium-Edition für umgerechnet 149,- EUR gleich dazu bekommen. Für 199,- EUR gibt es in der Extended-Edition außerdem noch zwei weitere Questboxen mit mehr von allem. Einzelne Komponenten können aber auch im Pledge-Manager später als Addon hinzugekauft werden. Die Auslieferung des Spiels ist für Oktober 2020 geplant.
Divinity Original Sin bei Kickstarter – Die Kampagne läuft noch bis zum 20. Dezember 2019
Wenn ihr immer auf dem Laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen sowie euch auf unserer laufend aktualisierte Seite über aktuelle Crowdfunding Kampagnen für Brettspiele bei Kickstarter informieren.