Zapp Zapp Zapp machen die dicken Laserkanonen der Gegner. Um uns herum schlagen die Laserstrahlen in die Bäume ein. Doch wir sind Mitglieder der Starcadian Allianz, wir lassen uns davon nicht beeindrucken. Wir werden diesen Handlangern von Supreme Commander Thorne schon noch das Fürchten lehren. Immerhin haben wir einen großen Vorteil: Die Gegner sind einäugige Peeks. Ihnen fehlt einfach die Tiefenwahrnehmung und deswegen landen ihre Schüsse zu weit hinter uns. Also vorwärts Team! Für die Allianz! Ähem Moment mal, warum stürmt da noch ein anderes Starcadian Team auf die Gegner zu? F**k die wollen uns unseren Loot klauen! Aber wir sind doch die einzigen auf der Starcadia Quest gegen Thorne oder?
Starcadia Quest, wer bei dem Namen an Arcadia Quest denken muss, liegt gar nicht so falsch. Nachdem Zombicide von CMON ins All versetzt wurde, bekommt das nächste Miniaturenspiel einen Themenrefresh. Statt die Fantasywelt von Arcadia zu beschützen, geht es nun in die Weite des Alls bzw. auf unbekannte Planeten, in denen wir auch wieder einen Oberbösewicht bekämpfen müssen. Diesmal ist es nicht Count Fang, sondern der Supreme Commander Thorne. Scheinbar kann man bei CMON nur ein Bösewicht sein, wenn man einen spitzen Nachnamen hat.
Das macht ihr bei Starcadia Quest
Dem Supreme Commander Thorne ist das Universum einfach zu chaotisch. Gut dass sich jemand gefunden hat, der diese Unordnung beheben wird. Noch besser. dass er selbest es ist, der sobald er das Universum erst einmal unter Kontrolle gebracht hat, mit eiserner weiser Hand regieren wird. Schlecht für ihn ist allerdings, dass die Starcadian Allianz etwas dagegen hat. Und genau hier kommt ihr ins Spiel. Ihr übernehmt eines dieser Teams, die sich gegen den Supreme Commander bzw. dessen Schergen stellen und ihm die Stirn bieten.
Zwei lebensmüde mutige Helden bilden dabei euer Team, welches ihr befehligt. Bis zu drei weitere Mitspieler können euch bei eurem Abenteur begleiten. Dabei wird allerdings nicht kooperativ gespielt, sondern gegeneinander, wie es auch schon bei Arcadia der Fall war. Ihr spielt gegen das Spiel und derjenige der als erstes vier Einsatzziele pro Szenario gewinnen konnte, geht als Sieger hervor. Dabei sind die anderen Teams natürlich auch wieder legitime und lohnende Ziele.
An die Waffen fertig los
Starcadia Quest ändert nichts im Ablauf zu Arcadia Quest: Wenn ihr dran seid, habt ihr die Möglichkeit, einen Helden zu aktivieren oder euch auszuruhen. Wählt ihr Letzteres werden all eure benutzen Waffen und Fähigkeiten wieder bereit gemacht. Eure gefallenen Helden kommen wieder zurück ins Spiel und ihr könnt euer Inventar umorganisieren.
Wenn ihr einen eurer Helden aktiviert, kann dieser nun (CMON untypisch!) genau 2 Aktionen machen. Er kann sich bewegen und/oder einen Gegner angreifen. Für den Angriff können dabei Fernkampf- oder Nahkampfwaffen genutzt werden. Um zu ermitteln, ob ihr getroffen habt, werft ihr eure Angriffswürfel und der Gegner wirft seine Verteidigungswürfel. Habt ihr mehr Treffer verursacht, als der Gegner Lebenspunkte hat, ist der Scherge ausgeschaltet bzw. der Held des Mitspielers bewusstlos.
Ihr seht, es ändert sich eigentlich nichts im direkten Vergleich zu Arcadia Quest. Wer dies kennt, wird bei Starcadia Quest schnell losspielen können.
Kleine Änderungen, große Wirkung?
CMON verspricht für Starcadia Quest eine Reihe von neuen Spielelementen, die sowohl den Arcadia Quest Spieler, als auch den Neueinsteiger davon überzeugen sollen, bei der Kampagne mit einzusteigen.
Die größte Änderung besteht im Aufbau einer einzelnen Partie. Es gibt kein Kampagnenbuch mehr, in dem genau beschrieben wird, wie ihr das Spielbrett aufzubauen habt. Stattdessen gibt es jetzt Setupkarten, auf denen nur beschrieben ist, welche Tiles ihr braucht. Diese werden verdeckt gemischt und danach aufgedeckt. So sollen angeblich immer wieder neue, zufällige Spielpläne entstehen. Auch die Verteilung der Gegner wird auf diesen Setupkarten beschrieben.
Mit dem Verschwinden des Kampagnenbuches, verschwindet aber nicht das Kampagnenelement. Immer noch spielt ihr x Partien und nach jeder Partie kann der Gewinner entscheiden, welche Setupkarte als nächstes gespielt wird. Wer am Ende die letzte Partie gewonnen hat, ist auch diesmal der Gewinner der gesamten Kampagne.
Das nächste große Ding seitens CMON sind die Eventkarten. Am Ende eures Zuges spielt ihr diese aus und stellt euch den Ereignissen. Solche Events können das Erscheinen von Monstern, das Aktivieren von Monstern oder „andere Dinge“ sein. Hier scheinen sich die Entwickler bei Zombicide bedient zu haben, wo am Ende des Zuges ja auch Eventkarten gezogen werden.
Die letzte große Änderung ist die Anzahl eurer Helden. Statt wie bisher mit drei Helden mit jeweils zwei Ausrüstungsslots, gibt es jetzt nur noch zwei Helden pro Team, allerdings mit jeweils sechs Ausrüstungsslots.
Das bekommt ihr bei Kickstarter
Wer CMON kennt weiß: Neben dem Grundspiel gibt es allerhand exklusiven Kickstarterstoff. Wobei sie es auch einfach Vorbestellerbonus nennen könnten. Denn schon jetzt ist das Spiel vollständig finanziert und die ersten Stretchgoals sind auch schon erreicht. Es gibt zwei Pledges. Die Space Oddities Pledge kostet euch 80$ (69 EUR) und beinhaltet das Grundspiel plus alle Stretchgoals. Wer gleich noch eine Erweiterung braucht der greift bei der Space Marauder Pledge zu. Für 120$ (103 EUR) gibt es neben dem Grundspiel auch noch die ARRRmada Erweiterung dazu. Natürlich bekommt ihr auch bei dieser Pledge alle erreichten Stretch Goals. Dazu kommt dann noch einmal der Versand. Dieser liegt bei ungefähr 20$, wenn es denn nach Deutschland geht.
Wie bei anderen CMON Kampagnen auch, werden natürlich im Laufe der Kampagne noch weitere optionale Käufe mit dazu kommen.
Das angestrebte Lieferdatum ist der August 2019.
Fazit
Fast schon könnte ich glauben CMON gehen die Ideen aus. Im Moment habe ich das Gefühl, es werden nur noch die bekannten IPs gemolken und das nur dadurch, dass das Thema ausgewechselt wird. Bei Starcadia Quest bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher.
Klar, das Thema ist wieder Geschmackssache. Wer eher Fantasy mag, wird hier nicht einsteigen, aber darum geht es nicht. Es sind diese kleinen Änderungen die mich interessieren. Monster reagieren nicht mehr nach stumpfen Vorgaben, sondern ich als Spieler habe durch die Eventkarte die Möglichkeit, meinem Gegner die Suppe ordentlich zu versalzen. Wie sich das dann spielt, wird sich erst noch zeigen müssen.
Auch die Verringerung der Helden und Erhöhung der Slots verspricht zumindest auf den ersten Blick ein schnelleres Gameplay. Dass CMON auf das Kampagnenbuch verzichtet und stattdessen ein zufälliges Setup anbietet, ist zwar nett, haut mich persönlich aber nicht vom Hocker.
Für mich ist Starcadia Quest auf alle Fälle ein Must-Buy. Das liegt zum einen an den Änderungen am Spiel, die sich gut anfühlen. Es liegt aber natürlich zum größten Teil an den Miniaturen im Chibi-Style. Schon seit der ersten Arcadia Quest Kampagne haben es mir diese knuffigen Minis angetan.
Dazu kommt noch, dass auch unsere Tochter es liebt mit uns Arcadia zu spielen und vielleicht ist sie als begeisterte Overwatch-Spielerin ja auch mehr vom Sci-Fi Design angetan.
Wer allerdings nicht vom Thema überzeugt ist oder auch nicht den sehr starken kompetitiven Mechanismus mag, wird mit einem Starcadia Quest nicht glücklich werden. Denn Verlieren will bei Starcadia Quest gelernt sein, bzw. der emotionale Umgang damit.
Die Kickstarter Kampagne läuft noch bis zum 12. September 2018
Link zur Kampagne von Starcadia Quest
Starcadia Quest erscheint bei CMON
Wenn ihr immer auf dem laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen, sowie euch auf unserer laufend aktualisierten Seite über aktuelle Crowdfunding-Projekte informieren.