Die Vesh werden auch hierher kommen. Sie werden die Stadt der Könige angreifen und dann wird unser Land für immer verloren sein. Jedes unserer Völker hat gelitten und Verluste erlitten. Doch wir lassen uns unser Land nicht so einfach wegnehmen. Nichts ist für immer verloren. Jedes unserer Völker hat den Willen, den Feind zurückzuschlagen. Wir haben uns hier versammelt, um mit vereinten Kräften gegen eine Übermacht anzukämpfen. Der Feind hat uns bereits so viel genommen, aber diese Stadt wird er nicht bekommen, denn sie ist The City of Kings.
Ihr mögt Rollenspiel? Ihr liebt Fantasy? Und Eurogames sind genau euer Ding? Dann könnte The City of Kings genau das richtige Spiel für euch sein. Wer mit Gloomhaven bereits durch ist, findet hier vielleicht eine Alternative. Die Kampagne für den Reprint des Brettspiels, das bereits 2017 mit einer Kampagne auf Kickstarter erfolgreich finanziert wurde, läuft momentan auf der Crowdfunding-Plattform. Autor Frank West hat für sein monumentales Abenteuer-Spiel außerdem noch ein paar neue Inhalte auf Lager und mit Vadoran Gardens zusätzlich ein Stand-Alone Spiel im selben Universum. All das wird über seinen eigenen Verlag The City of Games vertrieben.
Das macht ihr bei The City of Kings
Im Kern ist The City of Kings eine Art Rollen-Brettspiel aus dem Fantasy-Genre, bei dem ihr euren Helden immer stärker werden lasst, indem ihr Quests erledigt, ihn ausrüstet und seine Fähigkeiten verbessert. Mehr noch als Gloomhaven setzt das Spiel allerdings auf strategische Kämpfe statt dem aus Rollenspielen bekannten treuen Würfel.
Zunächst könnt ihr euch entscheiden, ob ihr eine der sieben Storys der Grundbox spielen möchtet oder ein einzelnes Szenario. Dann wählt ihr und bis zu drei eurer Freunde einen Helden-Charakter aus. Den Rollenspiel-Aspekt des Brettspiels findet ihr am stärksten in den Charaktertableaus verkörpert. Hier sind eure Attribute wie Angriffsstärke, Heilung, Reichweite, Bewegung sowie Glück aufgeführt, die ihr nach Belieben während des Spiels individuell leveln könnt. Auch der Skillbaum, über den ihr mir der Zeit Werte verbessert und einzigartige Fähigkeiten erwerbt, kommt euch sicher aus dem einen oder anderen klassischen Rollenspiel bekannt vor. Daneben habt ihr hier auch Platz für Ausrüstungskarten.
Ungewöhnlich wird es mit dem Bereich auf dem Tableau, der eure Arbeiter darstellt. Jeder Held hat zu Beginn einen Arbeiter in Form eines Karren-Tokens, den er ganz Euro-Game-mäßig zum Beispiel Ressourcen sammeln schicken kann. Neben euren Heldenfähigkeiten könnt ihr im Laufe des Spiels auch eure Arbeiter verbessern. Wo ihr den Fokus legt, bleibt ganz und gar euch überlassen.
Viel Feind viel Ehr – das Umland erkunden
Ihr startet euer Abenteuer in der Stadt, von der aus ihr ein Raster aus Karten erkunden müsst. Hier könnt ihr Ressourcen finden, Befestigungen bauen, Händler treffen, neue Nebenquests finden und auch auf Gegner treffen. Während des Spiels könnt ihr so euren Helden stärker werden lassen, ihr rüstet ihn aus und bereitet das Umland auf den Angriff durch die Vesh vor oder was auch immer die Siegbedingung eurer Story oder eures Szenarios gerade ist. Wenn ihr auf einen Gegner trefft, werden zufällig Fähigkeiten aus einem Beutel gezogen, die jeden Feind einzigartig werden lassen. Der Kampf findet dabei komplett ohne Würfel statt. Dadurch wird der Kampf berechenbar. Ihr wisst genau, welcher Gegner wann welchen Schaden macht und auch ihr selbst verteilt eine fixe Summe an Schaden. Das macht The City of Kings zu einem sehr taktischen Spiel.
Wenn ihr eure gewählte Story oder eurer Szenario abgeschlossen habt, nehmt ihr allerdings keine der Punkte, Fähigkeiten oder Ausrüstung mit ins nächste Abenteuer. Eure Helden werden komplett zurückgesetzt und starten bei jeder Herausforderung wieder von Null. Einen Legacy-Aspekt gibt es also bei The City of Kings nicht.
Das bekommt ihr bei Kickstarter
Falls ihr The City of Kings bereits besitzt, könnt ihr mit der World Packs Pledge alle neuen Inhalte unterstützen. Hierin ist die Erweiterung Ancient Allies enthalten. Ihr bekommt zwei Charakter-Packs mit je zwei neuen Helden und dazugehörigen Storys. Es gibt einen Sidequest-Pack, ein Upgrade-Pack für die erste Edition sowie den Hero-Pack, in dem Miniaturen für alle Helden enthalten sind, mit denen ihr die Pappaufsteller ersetzen könnt. Hierfür könnt ihr ca. 58 EUR plus ca. 8 EUR Versandkosten einplanen.
Wenn ihr das Grundspiel aus der Crowdfunding-Kampagne von 2017 noch nicht besitzt, ist jetzt auch die ideale Gelegenheit, um The City of Kings eurer Sammlung hinzuzufügen. Jetzt habt ihr allerdings die Qual der Wahl. Für ca. 68 EUR plus ca. 15 EUR Versand bekommt ihr das Grundspiel inklusive aller Stretchgoals aus der ersten Kampagne. Für ca. 42 EUR mehr bekommt ihr die Deluxe Ausgabe, in der einige Komfort-Zusätze dabei sind, wie ein Overlay, damit die Marker auf dem Charaktertableau nicht verrutschen, ein Sortiereinsatz, um die Komponenten aufzubewahren und schneller aufzubauen, Holzressourcen und noch vieles mehr.
Wenn ihr die neuen Inhalte gleich mit unterstützen möchtet, schlägt das mit ca. 126 EUR plus nochmal ca. 15 EUR Versand zu buche. Und wenn ihr ganz viel Geld übrig habt, könnt ihr das Komplettpaket in der Deluxe-Version für knackige ca. 168 EUR plus ebenfalls ca. 15 EUR Versand pledgen.
Als Dreingabe habt ihr außerdem die Möglichkeit das eigenständige kleine Spiel Vadoran Gardens für ca. 20 EUR plus 5 EUR Versandkosten zu erstehen. Hier legt ihr Kartenteile aus und versucht Aufgaben zu erfüllen und euch so als neuer Hohepriester der Vadoran Gardens würdig zu erweisen.
Wer sich nicht sofort entscheiden möchte oder nicht das Gesamtpaket benötigt, kann außerdem im Pledgemanger selbst die Komponenten zusammenmischen, die ihn interessieren. Und Auch wenn im Spiel selbst bereits alle Stretchgoals der ersten Kampagne enthalten sind, gibt es natürlich ebenfalls noch ein paar neue. Hierüber sollen vor allem Storys und Szenarien freigeschaltet werden, da die Spielkomponenten von The City of Kings selbst und auch die von Vadoran Gardens bereits die bestmögliche Qualität ausweisen.
Fazit
Neben dem Rollenspiel-Aspekt den man bei einem solchen Brettspiel mit Fantasy-Thema erwartet, hat The City of Kings mit den Arbeitern einen sehr starke Verwurzelung im Euro-Game-Sektor. Kein Würfel stört die wohlüberlegten Züge und zufällig gezogene Gegner-Fähigkeiten erhöhen den Wiederspielreiz. Leider liegt hier für mich auch der Knackpunkt. Denn alles in allem ist The City of Kings zwar mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet und die Welt wird mit viel Flavor-Text zum Leben erweckt. Wenn es aber um die Fähigkeiten der Gegner geht, bekommt dieses stimmige Gesamtbild Risse. Da können Feinde, die so beschrieben sind, dass sie das Land verderben und vergiften, schon mal mit Blitzen oder Feuerbällen um sich werfen, statt mit Gift. The City of Kings ist an dieser Stelle leider nicht sehr thematisch. Hier wurde die Thematik der Mechanik unterworfen und der modulare Aufbau siegt über die Stimmigkeit.
Wie stark dieser Kritikpunkt zu werten ist, sei jedem selbst überlassen. Ansonsten sind die Regeln für ein derart umfangreiches Spiel recht einfach gehalten. Wer bereits Spaß an Gloomhaven hat, dort aber die Unberechenbarkeit des Schadens stört, für den ist The City of Kings das perfekte Spiel. Gerade die Nähe zum Eurogame unterscheidet dieses Spiel von anderen Tabletop-Spielen mit Fantasy-Thema.
Die Spielwelt ist gut ausgearbeitet und die Karten und sonstige Spielelemente wurden sehr schön von Miguel Da Silva illustriert. Material gibt es in der recht umfangreichen Box mehr als genug. Da es sich bereits um den Reprint handelt, kauf ihr auch nicht die Katze im Sack. Genügend Playthroughs stehen zur Verfügung, damit ihr euch ein eingehendes Bild von The City of Kings machen könnt.
Wir haben derzeit allerdings noch genug mit Gloomhaven zu tun und ab Herbst kommt dann erst mal The 7th Continent für längere Zeit auf den Tisch.
Die Kampagne läuft noch bis zum 17. Mai 2018
Link zur Kampagne von The City of Kings bei Kickstarter
The City of Kings erscheint bei The City of Games
Wenn ihr immer auf dem laufenden sein wollt, könnt ihr auf unserem Blog wöchentlich Previews zu aktuellen Kickstarter Kampagnen lesen, sowie euch auf unserer laufend aktualisierten Seite über aktuelle Crowdfunding-Projekte informieren.
Ich wollte einmal darauf hinweisen, dass der zufällige Aufbau der Fähigkeiten der Gegner keineswegs so zufällig ist. Vesh, der Oberschurke, verändert seine Diener in seinen Laboren nämlich immer und daher kommen dort Kreaturen zustande, die es so bisher nicht gab. Daher ist es also doch recht thematisch und Frank wird das wohl in den Regeln auch noch einmal explizit erwähnen.
Hallo René,
danke für deinen Hinweis. Es fühlt sich für mich trotzdem komisch an, wenn ein Clan die Fähigkeit, die eigentlich deren Markenzeichen laut Beschreibung sein soll, im Spiel dann gar nicht hat. Man könnte das sicher auch mit Hausregeln umgehen, indem man eine Fähigkeit immer setzt.
Liebe Grüße
Jasmin