Als ob ich nicht schon genug Miniaturen auf dem Tisch hätte, kam dieses Jahr auch noch Star Wars Legion auf den Markt und wie konnte ich diesem Spiel widerstehen? Eben: gar nicht! Also wurden die Prioritäten neugesetzt und nun mussten als erstes die Star Wars Legion Miniaturen fertig bemalt werden. Denn vor der ersten großen Schlacht sollten diese fertig sein. Ich wollte nicht noch einmal den gleichen Fehler machen wie bei Imperial Assault, wo unbemalte Miniaturen auf teilweise und fertige bemalte Miniaturen trafen.
Also die Pinsel gezückt und die Miniaturen bemalt. Ich möchte nun die Gunst der Stunde nutzen und meine Erfahrungen beim Bemalen der Star Wars Legion Miniaturen mit euch teilen. Dabei will ich mich in keinster Weise als Guru hinstellen. Ich möchte einfach nur beschreiben, wie ich meine Armee Schritt für Schritt bemalt habe.
Star Wars Legion – Eine Armee entsteht
Im Gegensatz zum Vorgängerspiel Imperial Assault müsst ihr bei Star Wars Legion eure Armee erst einmal zusammenbauen. Am Anfang heißt es dann also die Feile oder das Bastel-Skalpell gezückt und die Gussgrate entfernt. Diese sind produktionsbedingt und sollten vor dem ersten Bemalen beseitigt werden. Sieht einfach besser aus, ist aber auch mit ein bisschen Fummelei verbunden und nicht immer lassen sich alle Gussgrate auch zu 100% entfernen. Gerade wenn die Grate übers Gesicht verlaufen, könnt ihr in den meisten Fällen nur zwischen Pest und Cholera wählen.
Nach dem Entgraten bekommen die Minis ein kleines Bad. Einfach ein bißchen Seife oder Spülmittel ins Wasser geben und die Miniaturen darin kurz sauber machen. Warum? Durch den Herstellungsprozess können sich auf den Miniaturen noch kleine Verunreinigungen befinden, wie zum Beispiel Fett und Öl. Und damit diese uns beim Bemalen nicht stören, weil dadurch die Farbe schlecht bzw. gar nicht haftet, heißt es erst einmal schrubben. Eine Zahnbürste leistet hierbei gute Dienste.
Kleben und fixieren
Nachdem die Miniaturen wieder getrocknet sind, habe ich mich dran gemacht und die Miniaturen auf ihr Bases geklebt. Wobei ich schon im Vorfeld geschaut habe, welchen Kleber ich hier am Besten verwende. Aus dem Modellbau kennt der eine oder andere vielleicht den Plastik-Kleber von Revell oder ähnliche Produkte. Diese sind für die Star Wars Legion Miniaturen nicht geeignet. Diese Art von Kleber ist für Polystyrol gedacht, aus dem die Miniaturen leider nicht sind.
Als Alternative hätte ich nun Sekundenkleber nutzen können oder, da ich auf das „verschweißen“ der Teile nicht verzichten wollte, musste ein anderer Plastik-Kleber her. Ich hab mich hier für den ALLPLAST von UHU entschieden. Anders als bei Sekundenkleber, wird das Plastik „angeweicht“ und dann miteinander verschweißt.
Allerdings ist die Verarbeitung des Klebers sehr fummelig. Der Kleber zieht schnell Fäden und ist damit eigentlich nichts für ungeübte Bastler. Wenn ihr das nicht möchtet, greift ruhig zum herkömmlichen Sekundenkleber, am besten mit einer punktgenauen Dosierung.
Allerdings solltet ihr nicht gleich alles festkleben: Die Arme und Beine sowie den Oberkörper vom Rebellen-Kommandant hab ich erst einmal nicht festgeklebt, da viele Stellen dann mit dem Pinsel schlecht erreichbar sind.
Nach dem Kleben, solltet ihr dem Kleber erst einmal Zeit geben, um auszuhärten. Also Miniaturen zur Seite legen und einen Tag warten.
Die erste Farbe
Nun können die Star Wars Legion Miniaturen ihren ersten Anstrich bekommen. Beim Grundieren wird eine Farb-Deckschicht auf die Miniatur aufgetragen. Und hier scheiden sich schon die Geister. Ich persönliche habe mir den Luxus eines Airbrush-Systems gegönnt. Vorteil der ganzen Geschichte: Ich kann auch in der Wohnung meine Figuren grundieren. Als Alternative gibt es aber auch Sprühdosen mit entsprechendem Primer (Grundierer). Diese solltet ihr aber nur im Freien verwenden, denn Sprühfarbe ist eben nicht auf Wasserbasis und daher mit einem unangenehmen Geruch verbunden.
Selbst vor dem Airbrush war ich kein Freund von den Sprühdosen. Ich empfinde sie als zu teuer und zu verschwenderisch. Ich habe sie immer nur dann benutzt, wenn es um große Modelle ging, zum Beispiel beim Balrog aus dem Herr der Ringe Tabletop oder wenn es darum ging Fahrzeug-Modellbausätze zu grundieren. Leider „stinken“ die behandelten Teile danach unheimlich stark nach dem Lösungsmittel. Und oft genug wurde ich schon von meiner Frau dahingehend zurecht gewiesen.
Mein Mittel der Wahl war es über Jahre hinweg, die Grundierung mittels Pinsel aufzutragen. Dabei müsst ihr allerdings darauf achten, dass euer Pinsel keine Haare verliert und dass die Farbe nicht zu dick aufgetragen wird. Es soll ja nur eine hauchdünne Deckschicht sein.
Als Primer verwende ich die Prime-Farben von Vallejo. Der Vorteil an diesen Prime-Farben ist, dass sie flüssiger sind als normale Farben und dass sie eben eine schöne gleichmäßige erste Schicht zwischen Miniatur und Farbe bilden. Tja und auch hier heißt es wieder warten. Ihr könntet zwar nach dem Trocknen gleich losmalen, ich lasse aber gerne die Grundierung einen Tag trocknen.
Bei den Star Wars Legion Miniaturen habe ich als Grundierung den grauen Farbton gewählt. Hiervon ausgehend deckt sowohl das Weiß der Stormtrooper gut und bei den bunteren Rebellen bekommt man dadurch kräftigere Farben.
Verwendete Werkzeuge und Farben:
- Bastel-Skalpell
- Feilen
- UHU – ALLPLAST
- Vallejo Primer Grey (70.601)
Und so endet mein erster Eintrag im Star Wars Legion – Bemaltagebuch auch schon. Ich hoffe, dass euch mein kleiner Einblick hinter den Pinsel gefallen hat. Falls ja, lest doch wieder rein. Im nächsten Abschnitt werde ich euch beschreiben, wie ich den AT-RT mit Farbe versehen habe. Wenn ihr lieber sehen wollt wie das Imperium neue schicke Speederbikes bekommt, dann kann euch auch geholfen werden.
Die Rebellen werden bunt! – Star Wars Legion Bemaltagebuch – Teil 4
Die imperialen Standard-Stormtroopers: Star Wars Legion Bemaltagebuch – Teil 5
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